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Lexikon > VertretungsNetz



VertretungsNetz ist ein österreichischer Verein, der für Menschen mit psychischer oder intellektueller Beeinträchtigung tätig ist. Der Verein unterhält Büros in allen Bundesländern außer in Vorarlberg und ist laut seinen Statuten überparteilich, gemeinnützig und nicht auf Gewinn ausgerichtet. Das Bundesministerium für Justiz ermöglicht durch Förderungen die Arbeit des Vereins. Ende 2012 waren an 79 Standorten 484 hauptberufliche und 814 ehrenamtliche Mitarbeiter für VertretungsNetz tätig.

Geschichte


1981 eröffnete VertretungsNetz als „Verein für Sachwalterschaft“ das erste Büro. Seit 1991 gibt es den zweiten Fachbereich von VertretungsNetz, die Patientenanwaltschaft, die in der Psychiatrie tätig ist. 2005 kam als dritter Aufgabenbereich die Bewohnervertretung dazu. Seit 2007 treten diese drei Leistungsbereiche Sachwalterschaft, Patientenanwaltschaft und Bewohnervertretung unter dem Namen VertretungsNetz auf.

Tätigkeitsbereiche



Sachwalterschaft


Knapp 60.000 Menschen in Österreich haben einen Sachwalter – rund 10 % davon werden von VertretungsNetz begleitet. In Österreich gibt es vier anerkannte Sachwaltervereine. Neben VertretungsNetz sind dies der Niederösterreichische Verein für Sachwalterschaft und Bewohnervertretung (NÖLV), das Institut für Sozialdienste Vorarlberg (IfS) und das Salzburger Hilfswerk. Die Vereinssachwalter unterstützen Betroffene beim Umgang mit Ämtern und Behörden, beim Abschluss von Verträgen, bei der Regelung der eigenen Finanzen oder bei der Sicherstellung einer angemessenen Wohnsituation. Bei allen ihren Tätigkeiten haben sie den Anspruch, die Selbstbestimmung der betroffenen Person zu achten und zu erhalten.

Patientenanwaltschaft


Gefährdet ein Mensch sich selbst oder andere aufgrund einer psychischen Erkrankung und gibt es keine alternative Möglichkeit, die Gefahr abzuwenden, kann es zu einer Unterbringung kommen. Dies bedeutet, dass die betreffende Person zwangsweise in einer stationären psychiatrischen Einrichtung aufgenommen und behandelt wird. Die Patientenanwälte vertreten diese Patienten im gerichtlichen Verfahren, in dem über die Zulässigkeit der Unterbringung entschieden wird. Sie treten für deren Rechte und Anliegen ein und unterstützen sie gegenüber dem Krankenhaus. Dabei sind sie vom Krankenhaus unabhängig.

Bewohnervertretung


Menschen in Alten-, Pflege-, Behinderteneinrichtungen und Krankenanstalten gefährden manchmal bedingt durch psychische oder intellektuelle Beeinträchtigung sich selbst oder andere. Mit dem seit 2005 geltenden Heimaufenthaltsgesetz ist genau festgelegt, unter welchen Voraussetzungen bei diesen Bewohnern Freiheitsbeschränkungen vorgenommen werden dürfen. Einrichtungen sind verpflichtet, alle Freiheitsbeschränkungen an die Bewohnervertretung zu melden. Die Bewohnervertreter überprüfen und intervenieren dann situationsbezogen. Neben der Vertretung der Betroffenen ist es auch Ziel, die Dauer von Freiheitsbeschränkungen möglichst zu verkürzen sowie Alternativen zu finden. Neben VertretungsNetz sind in der Bewohnervertretung auch der niederösterreichische Landesverein für Sachwalterschaft und Bewohnervertretung (NÖLV), das IfS (Institut für Sozialdienste Vorarlberg) und das Salzburger Hilfswerk tätig.

Weblinks


  • [http://www.vertretungsnetz.at Homepage von VertretungsNetz]
  • [http://www.justiz.gv.at/web2013/file/2c9484853f60f165013f9f9ac5b960b9.de.0/rechtsf%C3%BCrsorgebericht.pdf IRKS (Hg.):Justizbericht Rechtsfürsorge - Erleichterung des Zugangs zum Recht 2009-2011]
  • [http://www.noelv.at/ Homepage des niederösterreichischen Vereins für Sachwalterschaft und Bewohnervertretung]
  • [http://www.ifs.at/ Homepage des Instituts für Sozialdienste Vorarlberg]
  • [http://www.sachwalter.co.at/ Homepage des Salzburger Hilfswerks - Sachwalterschaft und Bewohnervertretung]



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/VertretungsNetz

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