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Sa 30 Mai Sterbehilfe und assistierter Suizid – Gedanken zur aktuellen Diskussion Beide Begriffe verharmlosen den Akt des Tötens indem sie nicht ausdrücken, was tatsächlich dahin­ter steht, nämlich Tötung bzw. Beihilfe zur Selbsttötung. Das Wort Sterbehilfe ist sogar geeignet Aus­löschen von menschlichem Leben als etwas Barmherziges, als einen Akt der Nächstenliebe hinzustel­len. Deshalb werde ich in diesem Beitrag die Worte „Töten“ und „Tötung“ dort verwenden, wo ich ungeschönt aufzeigen will, worüber eigentlich diskutiert wird. Zunächst 3 grundsätzliche Fragen: Wer beansprucht oder verlangt Straffreiheit für Tötung oder Beihilfe zur Selbsttötung? Politik, Gesellschaft oder Medien? Während alle das natürliche Ableben im hohen Alter ebenso tabuisieren und totschweigen wie die rasant wachsende Zahl der Pflegefälle und deren immer länger werdende Pflegedauer, fühlen sich „Instanzen“ oder Institutionen berufen, eine Diskussion um Sterbehilfe (nicht um Sterbebegleitung) anzufachen. Für wen wird straffreie Sterbehilfe oder assistierter Suizid verlangt oder gefordert? Wer soll Tötung straffrei exekutieren dürfen? | Wem soll es künftig auferlegt werden, die Tötung ausführen zu müssen? | Wem soll Beihilfe zu Selbsttötung straffrei erlaubt werden? Wird im nächsten Schritt die straffreie Auftragserteilung zur Sterbehilfe durch Angehörige diskutiert? Welche Personen soll man durch straffreie Sterbehilfe töten dürfen? Wollen wir wirklich wieder in die Zeit zurückkehren, da Menschen und Gesetze bestimmten welches Leben „lebenswert“ und welches Leben „lebensunwert“ war?! Allgemein Bei einem durch Sterbehilfe getöteten Mensch – da ja sowohl der Zeitpunkt des Sterbens als auch der Eintritt des Todes bewusst herbeiführt war – werden alle Lügen gestraft, die später behaupten von der Todesnachricht überrascht worden zu sein, dass dieses Geschehen unerwartet oder zu früh kam, dass es schockiert oder auch nur betroffen gemacht hat. ...
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Fr 8 Mai Am 6.5.15 berichtet orf.at über die Fertigstellung der österreichischen Hochbetagtenstudie. Vorweg sei den Autoren Anerkennung ausgesprochen für das mühsame Zusammentragen und Aufarbeiten unendlich vieler Daten und Zahlen. Es war auch bestimmt nicht einfach, markante Aussagen zu formulieren, die statistisch belegbar sind. Eine ähnliche Meinung wie zu evidence based medicine und zu Statistik in der Medizin im Allgemeinen, vertrete ich auch hier. Hört man nur die von Medien transportierten Aussagen, könnte man glauben, dass Hoch­betagte gar nicht alt sind, sondern vorwiegend jung, sportlich und glücklich sind. Aber auch diese Aussagen finden sich in der Studie, wenn nicht direkt, dann zumindest indirekt: 8,8 % der zuhause lebenden Befragten sind schon länger als 5 Jahre lang pflegebedürftig Davon 11,8 % schon länger als 10 Jahre lang (S 126) 74 % aller Befragten hatten kognitive Einschränkungen (Z) Nur 60,1 % der zuhause Lebenden, auf Unterstützung Angewiesenen beziehen Pflegegeld (S 126) Fast 50 % aller Befragten nehmen mehr als 5 Medikamente (Z) Etwas mehr als 10 % schätzen den eigenen Gesundheitszustand als schlecht bis sehr schlecht ein (Z) = subjektive Gesundheit 25 % haben keine Lebenszufriedenheit (Z) Es ist nicht so wichtig zu erwähnen, dass im Zeitraum, da die Studie erstellt wurde die Anzahl der 80 bis 85 jährigen in Österreich lebenden Personen ca. 217.500 betragen hat. Es ist wirklich auch nicht wesentlich, dass es sich bei der Studie um die Befragung von 358 Personen handelt, die zuhause bzw. in betreutem Wohnen leben und um 52 Pflegeheimbewohner handelt. Das einzig Wichtige für das Individuum ist, mit welcher Aussage er zu welcher Gruppe gehört. Vielleicht tröstet es ihn, dass er nur zu den Wenigen gehört, die schon länger als 10 Jahre lang pflegebedürftig sind. Oder es beruhigt ihn, dass er heute (noch?) zu den sich jung fühlenden, aktiven, Hochbetagten zu rechnen ist. Jeder darf sich selbst über den Teil des Schicksals ...
Allgemein Begriffe & Spezielles Gesundheitspolitik Patient   Permalink

So 9 Sep Unter Praktiker verstehe ich Ärzte, die außerhalb von Spitälern, ohne großen Untersuchungsaufwand den Großteil der bei ihren Patienten auftretenden Krankheiten diagnostizieren und behandeln. Ihr Wissen und ihre Erfahrung ermöglichen auch beim kleinen Rest der Krankheiten (nämlich bei jenen, die von Spezialisten oder in Spitälern behandelt werden müssen) ein Screening, das rasch zur richtigen Diagnose führt und gleichzeitig ökonomische Aspekte berücksichtigt. Schon vor mehr als 40 Jahren ging Doz. R. Braun der Frage nach, weshalb Patienten in den USA und Mitteleuropa direkt zum Facharzt gingen, ohne zuvor den Allgemeinarzt aufzusuchen. Er beschrieb das Phänomen bei Erkrankungen von Kindern, bei den so genannten Frauenleiden sowie bei Gesundheits-störungen am Auge[1]. Braun begründete die direkte Konsultation der Fachärzte mit der fehlenden Monopolstellung des Allgemeinmediziners, wie sie damals im britischen Gesundheitsdienst üblich war. Retrospektiv betrachtet erscheint mir der Grund – weshalb Patienten direkt zum Facharzt gingen – eher darin gelegen, dass Laien die genannten Gesundheits-veränderungen auch schon vor 40 Jahren (ohne Screening des Allgemeinmedi-ziners) den richtigen Fachgebieten zuordnen konnten. Der selbe Grund aber, nämlich dass Laien zu wissen glaubten, Symptome nach ihrer Wichtigkeit beurteilen oder einem medizinischen Fachgebiet zuordnen zu können, schwächte generell die Position der Allgemeinmediziner und damit die Bedeutung des Praktikers. Im urbanen Bereich gibt es den „guten alten Hausarzt“ kaum mehr, der ohne viel Medizintechnik Diagnosen zu stellen vermag, Krankheiten aus den unter-schiedlichsten Fachgebieten behandelt und bereit ist die Verantwortung für sein medizinisches Handeln wie auch für etwaiges Zuwarten zu tragen. Gleichzeitig informieren alle Medien – von Printmedien bis zum Internet – über Gesundheit oder sie bringen zumindest regelmäßig Gesundheitsthemen. Das macht den Laien glauben, auch er selbst kennt medizinische Zusammenhänge oder Zugehörigkeiten. ...
Allgemein Geriatrie Wissen   Permalink

Mo 20 Aug Ärztliche Antworten auf Fragen, die das “Altern“ aufwirft, gibt Geriatrie – ein modernes Spezialfach der Medizin. Wo es Geriatrie aber nur als Zusatzfach, und keine eigenen Fachärzte für Geriatrie gibt, müssen Krankenkassen die zeitaufwendige geriatrische Tätigkeit auch nicht bezahlen. Man kann den billigeren Standpunkt vertreten, Geriatrie wäre im Honorar des Allgemeinmediziners oder des Facharztes inkludiert. In den westlichen Sozialstaaten verlangen die demographischen Veränderungen aber nach Aktivitäten von Politik und Staat. Nach dem selben Prinzip wie Kommissionen etabliert werden, um einerseits Zeit zu gewinnen und andererseits fachlich fundierte Entscheidungsgrundlagen zu bekommen, so ging man auch an die Lösung des Problems der alternden Bevölkerung heran, anstatt notwendige grundlegend neue Denkan­sätze zu verfolgen, von denen die Betroffenen profitieren. Es wurden Abteilungen mit der Bezeichnung Akutgeriatrie geschaffen, um vorerst zumindest im stationären Bereich Kostenersatz durch Krankenversicherungsträger zu bekommen. Das ist aber keine befriedigende Lösung für die Alten. Erstens müssen alte Menschen von zuhause weggebracht werden, um (für sie kostenlos) in den Genuss geriatrischer Behandlung zu kommen. Und zweitens sind derartige Abteilungen für Akutgeriatrie in Wahrheit nicht viel anders als Interne Abteilungen, wo betagte Patienten mit denselben Untersuchungen belastet werden wie in jedem anderen Aktuspital. (vgl. Spital „ja“ oder „nein“) Anstatt die wahren Bedürfnisse der immer mehr werdenden alten und hochbetagten Menschen zu befriedigen – nämlich leistbare Versorgung, Betreuung und Pflege unter gleichzeitiger Anwendung von vernüftiger Geriatrie zu bieten, ob in den eigenen vier Wänden oder in angemessenen Institutionen – werden auch weiterhin Stationen für Akutgeriatrie eröffnet und gebaut. Damit werden noch mehr Ressourcen in High-Tech-Medizin investiert anstatt diese Gelder den ...
Allgemein Geriatrie   Permalink

Do 26 Jul Man ist gewohnt Ärzte zu konsultieren, damit es einem wieder besser geht und dass man sein Leben ungestört von Beschwerden, Schmerzen oder Krankheit weiterleben kann. Patienten würden häufiger einen Geriater aufsuchen, wenn auch er solche Erfolge garantieren könnte. Aber je höher das Patientenalter ist, desto weniger realistisch sind diese Wünsche und deshalb kann sie der Geriater auch nur selten erfüllen. Durch Alter veränderte Gelenke können eben schmerzhaft sein, Veränderungen an den Gefäßen (im Gehirn, im Herz, in den Nieren, in den Augen etc.) zeigen ihre Auswirkungen, und auch sterben müssen wir alle einmal. Wissend, dass nicht alle Wünsche geriatrischer Patienten zu erfüllen sind, glauben Leute fälschlicher Weise, dass Geriater „ohnehin nichts tun können“. Ein weiterer Grund, warum Geriatrie kaum gefragt wird ist die eigentliche Aufgabe der Geriatrie. Sie liegt darin, ältere Menschen ab einem gewissen Zeitpunkt bis zu ihrem Lebensende medizinisch zu begleiten. Weil also das Wirken des in der Praxis tätigen Geriaters auch das Lebensende von Menschen mit einschließt und dieses auch anspricht und ausspricht, wollen Patienten und Angehörige von Geriatrie „besser nichts hören“. Deshalb aber wissen Leute meist gar nicht, was sie vom Geriater alles erwarten oder verlangen dürfen, bzw. was sie beim Geriater bekommen können, noch lange bevor es zum Zeitraum des Sterbens und zum Tod kommt. Was ist es denn, das einem der in der Praxis tätige Geriater geben kann? – Bestimmt nicht nur einen geliebten Menschen in den Tod begleiten. Nein vom Geriater bekommt man z. B. auch den richtigen Gesprächston und nicht nur Aussagen wie: „Was wolln’S denn, Sie sind ja schon alt“ oder „dann müssen Sie sich halt mehr um Ihren Vater kümmern“. Der Geriater weist den richtigen Weg durch die mittlerweile in Teilbereiche und Fachgebiete zersplitterte Medizin. Geriater behandeln ganzheitlich und nicht nur fachspezifisch. Geriatrie ...
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