Zitat Kleine Zeitung/ Steiermark - Oststeier vom 12.05.2023:
"Alle vier Wochen verlässt Ionela Haret ihren Heimatort, um nach Hartberg zu fahren. Dort pflegt sie alternierend mit einer Freundin die 95-jährige Anna Kummer. [...] »Es ist der Job meines Lebens«, freut sich die 30-jährige Rumänin. »Auch wenn ich dafür ziemlich viel aufgegeben habe.« Seit fünf Jahren ist sie 24-Stunden-Pflegerin in der Steiermark. [...] Aktuell verdient Ionela Haret 2400 Euro brutto im Monat. Die Rumänin ist eine von vielen Frauen, die in Österreich über eine Agentur als sogenannte 24-Stunden-Betreuerin arbeitet: »Ich bin für die komplette Versorgung meiner Patientinnen und Patienten zuständig. Dazu gehört Kochen, Putzen, Waschen, Bügeln und Einkaufen«, sagt Ionela. [...] »Pflegerinnen, die bettlägerige Klienten zu umsorgen haben, müssten eigentlich um ein Drittel mehr verdienen, weil dies wirklich Schwerarbeit ist. Das ist meine Forderung an die Politik«, meint die diplomierte Pflegerin. [...]
Ein weiteres Ritual ist es auch, täglich gemeinsam zu kochen. »Als Pflegerin oder Pfleger lebt man sozusagen das Leben der älteren Menschen und das ist wichtig und gut so, denn man muss sich mit ihnen identifizieren.« Ist das Geschirr wieder sauber gewaschen, nützt Ionela ihre dreistündige Mittagspause dazu, um sich auszuruhen oder spazieren zu gehen. »Hier kontaktiere ich dann meist meine Familie in Rumänien. Hin und wieder habe ich halt auch Heimweh. Ich habe dort mein ganzes Leben aufgegeben«, gibt Haret zu. [...]" ...
Quelle: Kleine Zeitung
Zitat DerStandard vom 12.05.2023:
"In der Pflegebranche gibt es scheinbar nur ein Thema: die Personalnot. Am Tag der Pflege blickt der STANDARD einmal anders auf den Bereich – mit Pflegekräften, die für den Job brennen [...]" ...
Quelle: DerStandard
Zitat Der Standard vom 12.05.2023:
"In der Pflegebranche gibt es scheinbar nur ein Thema: die Personalnot. Am Tag der Pflege blickt der STANDARD einmal anders auf den Bereich – mit Pflegekräften, die für den Job brennen [...]
Brigitte Bichelhubers Spezialgebiet sind Wunden, die länger als sechs Wochen keine Heilungstendenz zeigen. Die drahtige 40-Jährige ist diplomierte Pflegekraft in der Klinik Favoriten und seit gut einem Jahr Wundmanagerin. [...] »Ich würde den Weg wieder so einschlagen«, sagt sie. Sie begann als Kindergartenpädagogin zu arbeiten, wechselte aber nach wenigen Jahren in die Pflege, wo sie geblieben und zufrieden ist. [...] Auf der Radio-Onkologie hatte Bichelhuber nach der Geburt ihrer Kinder einen Job, der ihr sehr gefiel. »Ich dachte, das bleibe ich jetzt bis zur Pension.« Dann wurde sie gefragt, ob sie sich zur Wundmanagerin weiterbilden will. »Ich bin aus meiner Komfortzone gegangen und bereue es nicht«, sagt sie. [...]
Langsam wandle sich in der Gesellschaft das antiquierte Bild von der »Krankenschwester«, die Essen bringt und Betten macht, meint Scheidl, hin zu einer Fachkraft mit Expertenwissen. Was in der aktuellen Debatte aber untergehe, sei, wie vielfältig die Pflege sei. »Es gibt so viele verschiedene Bereiche und Karrierewege«, pflichtet Milachowski bei. Bei aller Kompetenzerweiterung und Professionalisierung sei es aber wichtig, dass die diplomierte Pflege den Patientenkontakt nicht verliere, warnt Gewerkschafter Martin. »Er ist das Fundament.« [...]" ...
Quelle: DerStandard
Zitat Kurier vom 11.05.2023:
"Die körperliche und psychische Belastung in Pflegeberufen wird als so hoch beschrieben, dass viele nicht bis zum Regelpensionsalter arbeiten können und als Schwerarbeiter eingestuft werden wollen. [...]
Die Ressonanz war enorm: Als die zivilgesellschaftliche Kampagnenorganisation #aufstehn kürzlich eine Umfrage zu psychischer und physischer Arbeitsbelastung von Pflegekräften in Österreich startete, nahmen daran fast 20.000 Personen teil, 13.894 davon gaben an, selbst in Pflegeberufen zu arbeiten.
Unter Letzteren bezeichnen mehr als 98 Prozent ihre körperliche Arbeitsbelastung als hoch oder ziemlich hoch. Offiziell als Schwerarbeit eingestuft ist ihre Tätigkeit allerdings bei 86 Prozent der teilnehmenden Pflegekräfte nicht. Fast alle von ihnen wären aber laut der Umfrage dafür, wegen der hohen Belastung, früher in Pension gehen zu können. Die Einstufung als Schwerarbeit würde automatisch ein Pensionsantrittsalter von 60 Jahren bedeuten.
Bei hoher körperliche Belastung geben die Befragten an, es gehe dabei etwa darum, schwer zu heben oder den ganzen Tag hochkonzentriert und immer auf den Beinen sein zu müssen. In Bezug auf die psychische Belastung geben die Befragten das hohe Verantwortungsgefühl, die zu beobachtenden Schicksalsschläge und den hohen Arbeitsdruck als Faktoren an. [...]" ...
Quelle: Kurier
Zitat OTS/ Arbeiterkammer Wien vom 11.05.2023:
"Rechtliche Rahmenbedingungen müssen verbessert werden [...] Die Pflegereform 2022 hat für Pflegeassistenzberufe eine Kompetenzerweiterungen ohne zusätzliche Ausbildung und Entlohnung gebracht. AK und Gewerkschaften sehen das kritisch, weil dadurch die physischen und psychischen Belastungen weiter steigen werden.
„Für andere wichtige Gesundheits- und Sozialberufe mit längerer Ausbildung und entsprechend höherer Qualifikation gab es keine Änderungen, obwohl diese Berufsgruppen einen wesentlichen Beitrag zur Qualität der Gesundheitsversorgung leisten“, so Silvia Rosoli, Leiterin der Abteilung Gesundheitsberufe und Pflegepolitik in der AK Wien. [...] Mehr Rechtssicherheit für die Diplompflege [...] Pflegegeldgutachten nur von Diplompflege [...]" ...
Quelle: OTS
Zitat Kronen Zeitung/ Steiermark vom 11.05.2023:
"Nicht alle wollen die Arbeit im Pflegebereich aufgeben: Warum drei Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter der Kages von ihrem Job schwärmen - und was sich dennoch ändern sollte. [...] Der Kontrast könnte größer kaum sein: Am Mittwoch schlugen Gewerkschafter in Graz laut Alarm und warnten vor einem Zusammenbruch des Pflegesystems. Einen Tag später sitzen vier Pflegekräfte der Kages im LKH Graz-West und zeichnen das Bild eines Berufs, der erfüllend und vielfältig ist.
»Wir wollen keine Schönfärberei«, betont Pflegedirektorin Eveline Brandstätter. Bei der Kages fehlen derzeit mehr als 400 Pflegekräfte. Es wurden zuletzt zwar Maßnahmenpakete geschnürt. Es sei aber klar, dass noch mehr Schritte notwendig sind, um den Job attraktiver zu machen, so Brandstätter. Schlüssel sind die derzeit laufenden Gehaltsverhandlungen - und die Dienstplansicherheit. [...] Auch weitere Pflegerinnen aus dem Ausland sind denkbar, derzeit sind ja schon 16 Kolumbianerinnen in Graz und Leoben im Einsatz. Die von der Regierung auf Schiene gebrachte Pflegelehre könnte ebenso Erleichterung bringen: Die Steiermark ist allerdings bei den Pilotregionen nicht vertreten. [...]" ...
Quelle: Kronen Zeitung
Zitat ORF Steiermark vom 10.05.2023:
"Mit einer Protestaktion unter dem Motto »Wir sind sauer« haben die Pflegekräfte am Mittwoch in Graz einmal mehr ihre Forderungen bekräftigt. Die Pflegereform habe sich als Mogelpackung entpuppt, auf viele Berufsgruppen sei vergessen worden, so die Gewerkschaften. [...] Es sind seit Jahren die gleichen Forderungen: attraktivere Gehälter, berufliche Aufstiegschancen und leichtere Einstiegsmöglichkeiten in den Beruf. »Ich will nicht den 100. Diskussionszirkel, die Probleme sind bekannt. Es gibt eine Chance, dass wir in zwei bis drei Jahren aus dem herauskommen, die haben wir, aber wir müssen handeln. Nur zu sagen, die Lage ist schlimm, es wird vielleicht noch schlimmer, das ist halt so – das ist zu wenig.« [...]" ...
Quelle: ORF Stmk
Zitat Katholische Presseagentur Österreich vom 09.05.2023:
"Direktorin Moser: Maßnahmen der Reform werden »versanden«, wenn Langzeitpflege nicht grundlegend reformiert wird [...] Die Pflege kenne in Österreich entweder das Pflegeheim oder mobile Pflege. Andere Angebote, um weiter zu Hause leben zu können, fehlten weitgehend. [...]" ...
Quelle: kathpress.at
Zitat heute.at/ Oberösterreich vom 08.05.2023:
"»Das Gesundheitssystem bricht zusammen«, zeigte sich die Präsidentin des Österreichischen Gesundheits-und Krankenpflegeverbandes, Elisabeth Potzmann, vor kurzem alarmiert. Die Situation sei so dramatisch, dass sogar in Notfällen die Versorgung nicht gesichert sei. [...]
Schon der erste Gedanke nach dem Aufstehen drehe sich um die Frage, was sie und ihre Kollegen an diesem Tag erwartet, so eine anonyme Pflegekraft. [...] Es seien zu wenig Mitarbeiter vorhanden, um die Patienten angemessen zu versorgen, heißt es weiter in der Schilderung. [...] Was die Lage zusätzlich verschärft: Dienste, bei denen eingesprungen werden muss, würden mehr und mehr. »Den Tränen nahe und in Richtung Burn-out machen wir weiter. Wie lange noch?«, fragt die Pflegekraft. [...]
Angesichts der angespannten Lage am Linzer KUK verhandeln Geschäftsführung und Zentralbetriebsrat seit Monaten über Verbesserungen. [...]" ...
Quelle: heute.at
Zitat kurier.at vom 08.05.2023:
"NÖ Gesundheitsagentur wird an Gipfel teilnehmen sieht im Klinikum Amstetten aber keine Pflegenot. [...] Mit einer Petition gegen einen angeblichen Gesundheitsnotstand im Landesklinikum Amstetten im Rücken, lädt nun die SPÖ Amstetten zu einem Runden Tisch, um Lösungen zu diskutieren. Die Landesgesundheitsagentur (LGA) bestreitet zwar eine massive Personallücke, kündigt aber gegenüber dem KURIER ihre Teilnahme an einem Gipfel an. Über 720 Personen haben die SPÖ-Online-Petition, wenn auch viele mit verdecktem Namen, unterzeichnet. Viele Mitarbeiter hätten die Berichte über Überlastungen und Personaldefizite bestätigt, erklärt Amstettens SPÖ-Vizebürgermeister Gerhard Riegler. SPÖ-Gesundheitsstadträtin Beate Hochstrasser spricht von unhaltbaren Zuständen. Sie hat die LGA-Verantwortlichen, die Leitung des Klinikums, die Betriebsräte und die Gemeinderatsparteien zum Runden Tisch eingeladen. Beste Versorgung sollte im Interesse aller sein, so Hochstrasser. Am Treffen werde die Leitung der Gesundheitsregion Mostviertel gerne teilnehmen, kündigte LGA-Kommunikationschef Matthias Hofer an. Zugleich relativiert man die Personalnot. Bei 1.200 Mitarbeitern würden für Amstetten gerade 16 Ärzte und Pflegekräfte (1,2 Prozent) gesucht. Dass 488 Pflegekräfte Zeitausgleich und Urlaub offen hätten, die 72 Vollzeitkräften entsprächen, sei nicht nachvollziehbar. [...]" ...
Quelle: kurier.at