Eine
Nasensonde oder
transnasale Sonde dient zur künstlichen Ernährung eines Menschen, wenn eine Ernährung über den Mund (oral) nicht erfolgen kann oder der Mensch nicht essen will, beispielsweise Zwangsernährung bei krankhafter Magersucht. Sie kann ebenso zur Entlastung, zum Beispiel zum Absaugen von Blutungen gelegt werden. Eine weitere Form der Nasensonde wird gelegt um den Pflegebedürftigen mit Sauerstoff zu versorgen, sie wird als O
2-Nasensonde bezeichnet.
Transnasale Sonde
Die Sonden bestehen je nach Typ und Hersteller aus PVC, Polyurethan, Latex oder Silikonkautschuk. Über die Liegedauer einer Nasensonde gibt es verschiedene Angaben. Je nach Haltbarkeit des verwendeten Materials der Nasensonde kann eine Sonde bis zu vier Wochen oder länger liegen. Insbesondere PVC- und Latexsonden werden wegen ihrer schlechteren Verträglichkeit nur für eine sehr kurze Verweildauer, beispielsweise zur Ableitung von Blut oder Giften gewählt. Eine Nasensonde ist nur für die kurzfristige Ernährung des Patienten ratsam, da sich durch die liegende Sonde im Rachenraum der Schluckreflex abbauen kann. Bei längerfristigere Ernährung über eine Ernährungssonde wird in der Regel die Anlage einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) empfohlen.
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Nasogastrale Sonde
Die Magensonde wird über das Nasenloch über den Rachenraum, entlang der Speiseröhre bis in den Magen gelegt. Der Mensch benötigt für diesen Eingriff keinerlei Betäubung oder Narkose. Die Sonde wird anschließend unterhalb der Nase mit einem Heftpflaster fixiert. Für die Kontrolle der korrekten Lage der Sonde wird mittels einer Spritze Magensaft abgezogen und auf ihren pH-Wert getestet. Ist dieser alkalisch, liegt die Sonde vermutlich im Dünndarm und die Sonde muss neu gelegt werden. Die Lagekontrolle muss nach jedem Sondieren durchgeführt werden. Die Ernährung mit spezieller Sondennahrung kann sofort beginnen.
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Nasoduodenale Sonde
Die nasoduodenale Sonde wird wie eine nasogastralen Sonde eingelegt, Ziel ist jedoch nicht der Magen sondern das Duodenum, der Zwölffingerdarm. Das Legen der Sonde erfolgt in der Regel unter Röntgenkontrolle, die Sonden selbst sind länger als die nasogastralen Sonden und unterscheiden beispielsweise sich durch einen eingelegten Führungsdraht, eine aufrollbare Spitze oder einen Halteballon. Vorteil der Positionierung im Duodenum ist die verminderte Aspirationsgefahr, jedoch sind Nahrungsgaben wegen der schlechteren Verträglichkeit niederosmolar zu wählen und sollten ausschließlich über eine Ernährungspumpe erfolgen.
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O2-Nasensonde
Nasensonden zur Sauerstoffversorgung werden meist mit Hilfe eines Schaumstoffringes in einem Nasenloch fixiert. Dabei wird die Sonde etwa einen Zentimeter tief in die Nase eingelegt. Der Pflegebedürftige wird durch die Sonde nicht beim Essen und Trinken behindert, jedoch neigt die Sonde durch die Art der Befestigung ohne weitere Fixierung mit Pflastern zum Herausrutschen. Reizungen der Nasenschleimhaut kommen bei dieser Sonde häufig vor.
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Einzelnachweise
1 Walied Abdulla.
Interdisziplinäre Intensivmedizin (3.). [Ohne Ort]. Elsevier,Urban&FischerVerlag. 2006. S.407–408. ISBN 3437227114.
2 Ina Pfitzer, Maren Asmussen-Clausen.
Pflegetechniken heute: Pflegehandeln Schritt für Schritt verstehen. [Ohne Ort]. Elsevier,Urban&FischerVerlag. 2006. S.357. ISBN 3437270907.