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Pflegefall-Tool

Margula Wilhelm am 20.4.2015
Mo 20 Apr Die neue Perspektive

Zum Pflegefall werden, das kann jeden treffen – die Eltern oder Großeltern, den Partner, Freunde, aber auch einen selbst.

Mit moderner Medizin verlängert man heute Pflegefällen – meist ungefragt – das Leben (durchschnittlich 8, 9 oder 10 Jahre – je nach Quelle). Ein Zustand, den die Betroffenen als Schreckensszenario bezeichnen und vor dem sie Angst haben (Quelle: Österr. Hochbetagtenstudie 2015). Weil es die Generation der heute von Pflegebedürftigkeit betroffenen Alten vermeidet darüber zu sprechen, können ihnen diesbezüglich nur Personen helfen, die ihnen sehr nahe stehen. Primär bedarf es nämlich der Einsicht, bei medizinischer Behandlung von seinem Selbstbestimmungrecht Gebrauch zu machen, d. h. nicht jeder ärztlichen Empfehlung “blind” zu folgen.

Das lehrt die Mobile-Health-Anwendung Pflegefall-Tool, welche ich nach geriatrischen, ethischen und rechtlichen Aspekten entwickelt habe.  Das Tool bestimmt nicht “von oben herab” was letzter Wissensstand ist und deshalb auch “gut für den Patient sein muss”. Vielmehr begleiten geeignete Fragen den Anwender durch den Entscheidungsfindungsprozess eine Therapie fortzuführen oder abzulehnen und lassen ihn schließlich selbst erkennen, ob er entscheidet dem vom Tool errechneten Vorschlag zu folgen. Er braucht dazu kein medizinisches Wissen.

Die Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab – z.B. vom Behandlungsziel, von Lebensqualität, von subjektivem Befinden oder von sozialen Komponenten. Zur Erleichterung für den Anwender listet das Tool dafür Beispiele auf, und es bietet gleichzeitig Antworten zur Auswahl an. Jede Maßnahme, jede Situation, jeder Fall ist einzeln und für sich zu beurteilen, weshalb das Pflegefall-Tool  für jede Berechnung eines Vorschlages individuelle Daten berücksichtigt.

Der Anwender lernt, ärztliche Empfehlungen kritisch zu beurteilen, bis er nur mehr medizinische Maßnahmen zulässt, die auch er selbst für richtig findet.

Das für eine bestimmte Situation und für eine spezielle Maßnahme berechnete Ergebnis kann wie die Aktualisierung einer vorhandenen Patientenverfügung gesehen werden. Und weil das Tool eingegebene Daten speichern kann, besteht unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, dass berechtigte Dritte das Tool als Entscheidungshilfe einsetzen werden, wenn der Anwender selbst nicht mehr in der Lage sein wird, seinen Willen mitzuteilen.

Pflegefall-Tool wird im Sommer 2015 online gehen. Um € 10,– erhält man Zugang für 2 Frage­stellungen – entweder je eine Abfrage für 2 verschiedene Personen oder 2 Abfragen für eine Person.

Lassen Sie sich jetzt schon vormerken, für kostenloses Testen der ß-Version.
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