Zitat Wiener Zeitung vom 13.05.2023:
"Was geschieht soeben in diesem Land, wenn nahezu alle Pflegedienstleister »Alarm« rufen? Vor einem Jahr präsentierte die Bundesregierung die »größte Pflegereform der vergangenen Jahrzehnte«. »Die Maßnahmen, die gesetzt wurden, waren durchaus wichtig, aber keine Reform, sondern Notmaßnahmen«, berichtet Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Auch der Rechnungshof hat sich bereits mit der Materie Pflege auseinandergesetzt und einen Mangel an koordinierten Bedarfsprognosen und Entwicklungsplänen sowie eine fehlende Gesamtstrategie zur Finanzierung sowie das Fehlen flächendeckender wohnortnaher Pflegedienstleistungen kritisiert. [...]
Ein Knackpunkt ist der eklatante Personalmangel in der Alten- und Behindertenpflege. Erich Fenninger, Geschäftsführer der Volkshilfe, sieht die Situation noch drastischer als der Samariterbund: »Bis 2030 fehlen 90.900 Pflegekräfte, davon 82.700 Diplomierte, Pflegeassistenten und Pflegefachassistenten. Dazu kommen noch 8.200 Heimhelferinnen.« [...]
Die Volkshilfe fordert für angehende Pflegekräfte ein Ausbildungsgeld. Als Vorbild gelten die 1.800 Euro brutto, die Polizeischülern zustehen. Der Betrag solle allen zustehen, die die Ausbildung zur Pflegeassistenz, -fachassistenz beziehungsweise zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege absolvieren, fordert Fenninger. Derzeit gibt es, wenn überhaupt, nur geringere Beträge. [...] Ein weiterer Schritt müsse in Sachen Rot-Weiß-Rot-Card geschehen. Qualifizierten Fachkräften aus Drittstaaten müsse der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden, ist Fenninger überzeugt. »Da sehe ich seitens der Politik aber derzeit keine Bemühungen.« ...
Quelle: Wiener Zeitung
Zitat APA-OTS/ DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung vom 12.05.2023:
"Nahezu eine Million Menschen pflegt in Österreich Verwandte oder nahestehende Personen. 73% davon sind Frauen, 30% von ihnen gehen laut Studien auch einer Erwerbstätigkeit nach. Sie sind zumeist hoch belastet und stehen oft vor schwierigen Herausforderungen [...] Erste Ergebnisse einer Arbeiterkammer Steiermark-Umfrage zeigen auf, dass für pflegende Angehörige die Möglichkeit einer längeren Pflegekarenz sinnvoll wäre. Es brauche auch Angebote für kurzfristige und flexible Entlastungsmöglichkeiten, sowie eine Pflegeurlaubsregelung am Arbeitsplatz. [...]
Als Betriebsärztin kennt Eva Höltl (Erste Bank Österreich und ERSTE Stiftung) die Situation von pflegenden Angehörigen aus ihrer täglichen Praxis: »Die enorme Belastung führt derzeit dazu, dass gerade Frauen aus dem Arbeitsleben frühzeitig ausscheiden. Fachkräftemangel bei gleichzeitig schrittweiser Erhöhung des Pensionsantrittsalters für Frauen treffen oft in jene Lebensphase, in der die Pflege von Eltern Thema wird.« Wer gute Mitarbeiter:innen gewinnen und vor allem halten will, müsse sie bei den Herausforderungen des Lebens unterstützen. [...]" ...
Quelle: OTS
Zitat Kronen Zeitung/ Burgenland vom 12.05.2023:
"Immer mehr Senioren benötigen professionelle Betreuung. Am heutigen »Tag der Pflege« rückt dieses wichtige Thema verstärkt in den Mittelpunkt. Schon jetzt will das Land Burgenland mit einem umfassenden Konzept reagieren. Der »Zukunftsplan Pflege« ist auf einem guten Weg. [...]" ...
Quelle: Kronen Zeitung
Zitat Vorarlberg Online vom 12.05.2023:
"Zum »Tag der Pflege« wurde auf die vielfältigen Probleme aufmerksam gemacht. [...] »Dutzende Schwester haben gekündigt – Das Pflegepersonal im »»Ländle«« wandert ins Ausland ab«: Diese Schlagzeile könnte von heute sein, stammt aber aus dem Jahre 1990. »Das Problem ist also nicht neu«, sagt Anton Kohler, Betriebsrat im LKH Feldkirch, mit einem Anflug von Sarkasmus. [...]" ...
Quelle: Vol.at
Zitat 5minuten.at/ Steiermark - Graz vom 12.05.2023:
"Die SPÖ sieht Handlungsbedarf: Tausende Familien pflegen ihre Angehörigen zu Hause. Aus diesem Grund wird nun eine Offensive gestartet. [...] Mit 1. Jänner 2024 sollen die ersten pflegenden Angehörigen in Graz angestellt werden können. Mit dieser sozialen Maßnahme nach dem Modell des Burgenlandes ist die SPÖ in die Grazer Koalition eingetreten. Jetzt wird dieses Vorhaben umgesetzt. [...] Pflege-Treffs mit Experten [...] Eine Arbeitsgruppe ist mit der Ausarbeitung der Details befasst. Als Budget steht für die ersten 20 Teilnehmer eine Million Euro zur Verfügung. Es soll in Grazer Bezirken Pflege-Treffs mit Experten geben. Der erste Termin wird am 30. Mai um 14 Uhr in der Pfarre St. Paul in Liebenau stattfinden. [...] 65.702 Personen sind in Graz älter als 60 Jahre. 26.229 davon sind älter als 75 Jahre. Insgesamt sind damit rund 22 Prozent aller EinwohnerInnen älter als 60. Rund 80 Prozent aller Pflegegeldbezieher werden von Angehörigen – teils mit Unterstützung von mobilen Diensten – zu Hause betreut. Dies macht die Angehörigenpflege zum größten »Pflegedienst der Nation«. 7,5 Prozent der Über-65-Jährigen erhalten eine professionelle Pflegedienstleistung (wie z. B. Hauskrankenpflege, Heimhilfe, u.ä.). Ein Viertel hat mindestens die Pflegegeldstufe 3. [...]" ...
Quelle: 5min.at
Zitat OTS/ Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband vom 12.05.2023:
"Zeit – Geld – Qualität sind die Kernpunkte der Pflegeinitiative des ÖGKV. Sind diese Punkte erfüllt, ist das Recht auf Pflege für alle Österreicher:innen auch in Zukunft gesichert. [...] Auch Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der Interessensgemeinschaft pflegender Angehöriger (IG-Pflege) unterstützt die Forderungen des ÖGKV: »Die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger ist die Stimme für fast 1 Million pflegender An- und Zugehöriger. Sie sind es, die extrem darauf angewiesen sind, von professionellen Pflegekräften in vielen Bereichen unterstützt zu werden anstatt sie einfach ihrem Schicksal zu überlassen. Wegen fehlender Möglichkeiten professioneller Unterstützung ist es in letzter Zeit vermehrt gerade in der häuslichen Pflege zu dramatischen Situationen gekommen - und das auch öfter in Pflegeeinrichtungen wo Pflegekräften fehlen. Sie sind tatsächlich die wichtigste Unterstützung, egal in welchem Gesundheits- und Pflegebereich.«
Dies bestätigt auch Waltraud Duven, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbands Selbsthilfe Österreich (BVSHOE): »Wir kennen die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, denen sich Menschen mit Pflegebedarf und deren Angehörige bei ihrer Krankheits- und Alltagsbewältigung in Österreich gegenübersehen. Derzeit herrscht die dramatische Situation, dass Patient:innen mit Pflegebedarf in Österreich nicht ausreichend versorgt werden. Patient:innen benötigen professionelle Pflegepersonen und eine gut ausgebaute und entsprechend ausgestattete Pflegestruktur. Daher unterstützen wir die Forderungen und die Initative »»Recht auf Pflege«« des ÖGKV.«
Aus diesen Gründen bitten wir alle Österreicher:innen die Petition »»Recht auf Pflege«« mit Ihrer Unterschrift zu unterstützen. »»Helfen Sie uns, damit wir Ihnen helfen können!««, so Potzmann. [...]" ...
Quelle: OTS
Zitat ORF Religion vom 12.05.2023:
"Eine qualitätsvolle und leistbare 24-Stunden-Betreuung ist in der Pflege ohne Alternative, so das Hilfswerk »Malteser Care GmbH« am Freitag in einer Aussendung. Das Hilfswerk hat deshalb für die noch ausstehenden nächsten Schritte der Pflegereform dringende Maßnahmen eingefordert. [...]" ...
Quelle: ORF Religion
Zitat Niederösterreichische Nachrichten vom 12.05.2023:
"Die NEOS wollen einen Pflegekonvent in Niederösterreich. Dieser soll von Vertreterinnen und Vertretern der Politik und der Pflege ausgearbeitet werden, um die langjährigen Probleme im Pflegewesen zu lösen. [...] Stärkung der Hauskrankenpflege notwendig [...] Ihrer Meinung nach müsse der Ausbau der mobilen Pflegedienste vorangetrieben werden. Hier brauche es Angebote, die in Niederösterreich nach wie vor nicht gefördert werden, obwohl die »Förderung innovative Konzepte« im Regierungsübereinkommen genannt werde.
Außerdem tritt Kollermann für eine Neuregelung der Finanzierung von Heimaufenthalten sowie eine Reform der Pflegeberufe ein. »Die Pflegekraft darf nicht länger als Umsetzungsgehilfe verstanden werden, sondern muss als eigenständiger Gesundheitsberuf anerkannt werden. Auch die freiberufliche Tätigkeit muss gefördert werden.«
Obwohl die Kompetenz für die Pflege zu einem Gutteil beim Land liegt, sei auch der Bund nicht aus der Verantwortung zu lassen. »Auch dort gibt es Aufgaben, die zu erledigen sind. Darunter einen Neuaufstellung des Pflegefonds, die Erhöhung des Pflegegeldes sowie einheitliche Pflegestandards. Dass Pflegekräfte über neun Bundesländer neun unterschiedliche Arbeitsvorgaben haben, ist absurd.« [...]" ...
Quelle: noen.at
Zitat ORF.at vom 12.05.2023:
"Anlässlich des internationalen Tages der Pflege haben Gewerkschaften und Institutionen am Freitag vor der sich verschärfenden Lage im Gesundheitsbereich gewarnt. Dem Pflegebereich gehe das Personal aus. Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) verwies auf die Pflegereform und laufende Bemühungen, die Finanzierung der Pflege im Zuge des Finanzausgleichs langfristig abzusichern. [...]
Österreichweit würden 2.200 Pflegekräfte fehlen, ergänzte Edgar Martin (younion), dazu 200 in der Verwaltung. Verschärft werde der »Notstand« durch knapp 700 offene Stellen bei den Ärzten und Ärztinnen. [...] Man fühle sich vom Bund und den Ländern nicht gehört, es brauche ein koordiniertes Vorgehen. [...] Am Freitag fand auch eine Protestaktion der Gewerkschaft vor dem Gesundheitsministerium statt. Der Forderung nach einem Spitalsgipfel erteilte das Ministerium eine Absage. [...]
Die Kritik an den aktuellen Zuständen überwog am Freitag deutlich: Aufgrund des chronischen Personalmangels würden Patientinnen und Patienten wie am Fließband betreut und die Verweildauer im Krankenhaus laufend kürzer, so Josef Zellhofer, Vorsitzender der ÖGB/ARGE-Fachgruppenvereinigung für Gesundheits- und Sozialberufe, in einer Aussendung. [...]
Der Krankenpflegeverband (ÖGKV) startete am Freitag unterdessen die Pflegeinitiative »Recht auf Pflege«. Alle Menschen in Österreich müssten einen niederschwelligen Zugang zu professioneller Pflege haben, so ÖGKV-Präsidentin Elisabeth Potzmann in einer Aussendung. [...] Die Forderungen werden auch von der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger (IG Pflege) unterstützt. Es gebe fast eine Million pflegende An- und Zugehörige, so Präsidentin Birgit Meinhard-Schiebel, diese seien »extrem darauf angewiesen«, von professionellen Pflegekräften in vielen Bereichen unterstützt zu werden. [...]" ...
Quelle: ORF.at
Zitat kathpress vom 12.05.2023:
"»Malteser Care«-Geschäftsführer Lutz fordert rasche Valorisierung der Förderung und Einkommensgrenze und warnt vor unkontrolliertem Schwarzmarkt und Schattenwirtschaft - »Aktion Familienfasttag« der Frauenbewegung wendet sich gegen »Care-Migration« [...] Es brauche eine unverzügliche Anhebung der Förderung auf mindestens 800 Euro pro Monat, um den Wertverlust bis 2022 aufzuholen, und eine sofortige Anhebung der Einkommensgrenze auf mindestens 3.500 Euro, damit nicht immer mehr Betroffene aus dem Fördersystem ausgeschlossen werden, so Helmut Lutz, Geschäftsführer von »Malteser Care«, in der Aussendung.
Durch den abnehmenden finanziellen Spielraum der Betroffenen stagnierten auch die Honorare der Betreuenden und diese würden aufgrund dieser Wertverluste in andere Länder der EU abwandern, aber auch in die Schweiz oder nach Norwegen. So hätten in den letzten Jahren bereits mehr als 3.000 Betreuende die Tätigkeit in Österreich eingestellt, warnte Lutz.
Er hielt zudem fest, dass die Weiterentwicklung der Qualität in der 24-Stunden-Betreuung und Pflege im Regierungsprogramm verankert sei. Daher müssten aber bis zu drei qualitätssichernde Pflegevisiten durch Fachpflegepersonen pro Quartal verpflichtend eingeführt werden und gesondert abrechenbar sein, um Sicherheit und Qualität tatsächlich gewährleisten zu können. [...]" ...
Quelle: kathpress.at