Radio dérive von: dérive - Verein für Stadtforschung "dérive – Verein für Stadtforschung, gegründet 2000 in Wien, versteht sich als internationale Stadtforschungs-Plattform an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Aktivismus und als Initiative für die Verwirklichung einer urbanen Gesellschaft. Ziel des Vereins ist die Vermittlung von gesellschaftsrelevanten Fragestellungen zum urbanen Raum mit Mitteln und Methoden von Wissenschaft und Kunst. Thematisiert werden globale Themenstellungen, die im lokalen Rahmen behandelt werden und Aufschlüsse über gegenwärtige Stadtentwicklungen geben. Ausgehend von einem multiperspektivischen, interdisziplinären und gesellschaftskritischen Ansatz reichen die behandelten Felder von Architektur, Stadt-, Raum- und Landschaftsplanung über Geographie, Soziologie, Politik- und Medienwissenschaften bis zu Ethnologie, Philosophie, Kunst und Ökonomie. [...]" Link zum Podcast Anmerkung der Redaktion: Es ist uns leider nicht möglich, alle Podcast-Folgen aktuell anzuzeigen. Die gesamten Folgen finden Sie über den Podcast-Link. |
Peter Marcuse: Eine Frage der Gerechtigkeit "Der amerikanische Planer mit deutschen Wurzeln zählte zu den wichtigsten Stimmen in der Debatte um gesellschaftliche Gerechtigkeit und die Rolle der Planung für die Wiederaneignung der Städte durch ihre Bewohner*innen. Am 4. März 2022 ist Peter Marcuse in Santa Barbara, Kalifornien im Alter von 93 Jahren verstorben. In memoriam wiederholt Radio dérive die Sendung »Eine Frage der Gerechtigkeit. Peter Marcuse im Gespräch« vom 5. August 2014. 1928 als Sohn des kritischen Philosophen Herbert Marcuse in Berlin geboren, emigrierte Peter Marcuse als Kind gemeinsam mit seinen Eltern vor den Nationalsozialisten in die USA. Seine akademische Karriere führte ihn über ein Studium der Rechtswissenschaften zur intensiven Auseinandersetzung mit Architektur, Stadt- und Regionalplanung in Yale, Berkely und an der Columbia Universität in New York. Ebendort, an der Columbia, war Peter Marcuse viele Jahrzehnte als Professor für Stadtplanung tätig. In seinen letzten Lebensjahren hatte er sich umfassend mit den Entwicklungen in unseren Städten, dem Recht auf Stadt und den neuen urbanen sozialen Bewegungen beschäftigt. Als Pionier einer kritischen Planung in Theorie und Praxis war Peter Marcuse im Mai 2014 zu Gast am Department für Raumplanung der Technischen Universität Wien. Christoph Laimer und Elke Rauth sprachen mit Peter Marcuse am Rande der hochkarätig besetzten Konferenz »The Evolution of Planning Thought« über Fragen von städtischer Gerechtigkeit und die Zukunft der urbanen Gesellschaft. »Noch glauben die Armen und sozial Schwachen an die Möglichkeit, irgendwann selbst zu den Reichen dieser Welt zu gehören. Ein Grund, warum unter anderem die Besteuerung von Reichtum nach wie vor wenige Anhänger*innen findet und eine echte Veränderung des derzeitigen, Ungleichheit produzierenden Systems nicht unmittelbar ins Haus steht«, so Peter Marcuse im Gespräch mit Radio dérive. [...]" Link zu dieser Podcast-Folge |
05.04.2022 27 Minuten |
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Eine Küche für alle. Emanzipatorisches Wohnen im Wiener Einküchenhaus Heimhof "Die Gegenwart ist gezeichnet durch multiple, sich kulminierende Krisen. Wie wirken sich Klima- und Energiekrise, Inflation und Pandemie auf das Wohnen aus? Gemeinschaftliche Wohnformen bringen neben sozialen auch ökologische und ökonomische Vorteile. Radio dérive blickt über 100 Jahre zurück auf das Einküchenhaus und befragt dieses emanzipatorische Reformmodell auf seine aktuelle Relevanz und Zukunftsfähigkeit. [...] Vor über 100 Jahren versprach eine neue Wohnform Entlastung für berufstätige Frauen: Einküchenhäuser boten Unterstützung in reproduktiven Tätigkeiten. Kernelement war eine professionell verwaltete Zentralküche, die die Bewohner:innen mit täglichen Mahlzeiten im Speisesaal versorgte. Dieses Wohnmodell der Moderne ging aus der internationalen Frauenbewegung hervor und wurde u.a. von der deutschen Frauenrechtlerin Lily Braun ins Leben gerufen. Hierzulande initiierte die Sozialreformerin und Feministin Auguste Fickert zwei Einküchenhäuser namens „Heimhof“ in Wien. Neben den Kleinstwohnungen ermöglichten Gemeinschaftsräume, eine Bibliothek und eine riesige Dachterrasse Aufenthalt und Begegnung für die gesamte Bewohner:innenschaft; ein Kindergarten und Geschäfte im Erdgeschoss öffneten sich zum Quartier. Wie kam es zum Aus des Einküchenhauses und was können wir davon lernen? [...]" Link zu dieser Podcast-Folge |
23.08.2022 30 Minuten |