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Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben? Es freut mich besonders, Klientinnen und Klienten in meiner psychotherapeutischen Praxis willkommen zu heißen, die unter Ängsten, Zwängen, Panikattacken, Depressionen, Burnout, Mobbing oder psychosomatischen Beschwerden leiden. |
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Welche Klient*innen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen? Hier ist es mir wichtig zu betonen, dass die Eignung für eine Psychotherapie bei mir immer eine Beurteilung des Einzelfalls erfordert. Ich werde die Anliegen und Bedürfnisse meiner Klientinnen und Klienten sorgfältig prüfen und meine Kompetenzen und Expertise einschätzen, um die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten. Sollte im Laufe dieses Prozesses deutlich werden, dass die spezifischen Bedürfnisse einer Person besser von spezialisierten Kolleginnen oder Kollegen behandelt werden könnten, ziehe ich eine Weiterleitung in Betracht. |
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Wie kamen Sie zur Psychotherapie? Nach meinem Abschluss des Wirtschaftsstudiums und einigen Jahren Berufstätigkeit spürte ich eine wachsende Berufung, Menschen in ihren psychischen Belastungssituationen unterstützend zur Seite zu stehen. Mein stark ausgeprägtes Interesse an anderen Menschen und meine Fähigkeit zur Empathie haben mich schließlich dazu bewogen, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen und die sechs Jahre dauernde Ausbildung in Psychotherapie und Verhaltenstherapie bei der AVM (Arbeitsgemeinschaft für Verhaltensmodifikation) in Graz und Wien zu absolvieren. |
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Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen? In meiner Privatpraxis arbeite ich je nach Bedarf mit Fachärzten und Fachärztinnen sowie mit klinischen Psychologen und Psychologinnen zusammen. Diese Vernetzung ermöglicht es mir, eine umfassende und bedarfsgerechte Versorgung meiner Klientinnen und Klienten sicherzustellen. |
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Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)? Derzeit biete ich keine eigenen Veranstaltungen wie Seminare, Workshops, Gruppen oder Vorträge an. |
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Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen? Ein wichtiges berufliches Ziel ist die kontinuierliche Weiterentwicklung meiner therapeutischen Kompetenzen durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen therapeutischen Ansätzen innerhalb der Verhaltenstherapie. Zudem möchte ich Coaching für Menschen im beruflichen Kontext anbieten und dabei auch achtsamkeitsbasierte Ansätze einbinden. |
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Was bedeutet für Sie Glück? Für mich persönlich bedeutet Glück, gute und vertrauensvolle Beziehungen zu pflegen und beruflich einen positiven Beitrag leisten zu können. |
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Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern? Sollte ich die Möglichkeit haben, der berühmten 'Guten Fee' drei Wünsche zu äußern, so wären dies Liebe, Glück und Gesundheit. |
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Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Wenn ich drei Gegenstände auf eine einsame Insel mitnehmen dürfte, wären das ein gutes Buch für Unterhaltung und Inspiration, eine Lesebrille, um es auch genießen zu können, und ein Laptop mit WLAN – denn selbst in der Einsamkeit möchte ich vernetzt bleiben. |
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Was ist Ihr Lebensmotto? „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen“ |
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Welche wichtige Frage haben Sie in diesem Interview vermisst? Eine wichtige Frage, die ich in diesem Interview vermisst habe, ist: Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert? |
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... und wie würden Sie darauf antworten? Meine Antwort darauf wäre: In meinem Beruf sind Empathie, ein ausgeprägtes Interesse an anderen Menschen, Offenheit sowie ein vertieftes Fachwissen und Grundlagenwissen in benachbarten Disziplinen wie Philosophie, Psychologie, Soziologie und Medizin von großer Bedeutung. |
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Was ist Verhaltenstherapie? Die Verhaltenstherapie konzentriert sich auf das aktuelle Problemfeld von Klientinnen, berücksichtigt aber auch frühere Erfahrungen. Gemeinsam werden die Ursachen der Probleme untersucht, welche im Umfeld oder in Erwartungen und Einstellungen begründet sein können. Im Lösungsprozess spielen Gefühle und Gedanken eine wesentliche Rolle. Ziel ist es, durch die Nutzung persönlicher Ressourcen eine dauerhafte Veränderung zu erreichen und die Eigenverantwortung zu stärken. In meiner Arbeit nutze ich besonders den Selbstmanagement-Ansatz nach Kanfer, um die Selbstbestimmung und das Nachdenken über Veränderungsmöglichkeiten zu fördern. Betrachten wir Erwartungen als innere Vorstellungen davon, wie bestimmte Situationen ablaufen sollten oder wie wir uns selbst oder andere verhalten müssten. Wenn diese Vorstellungen sehr starr oder unrealistisch sind und nicht mit der Realität übereinstimmen, können Spannungen oder Probleme entstehen. Stellen Sie sich vor, Sie haben die Vorstellung, dass ein Gespräch immer harmonisch verlaufen muss. Wenn es dann zu einer Meinungsverschiedenheit kommt, kann dies starke negative Gefühle auslösen. Einstellungen sind grundlegende Überzeugungen über uns selbst, andere und die Welt. Diese Überzeugungen können wie unsichtbare Filter wirken, durch die wir Erfahrungen wahrnehmen und interpretieren. Wenn Sie beispielsweise die Einstellung haben, dass Sie grundsätzlich nicht gut genug sind, beeinflusst dies möglicherweise, wie Sie neue Herausforderungen angehen oder mit Anerkennung umgehen. In der Verhaltenstherapie betrachten wir, ob solche inneren Vorstellungen (Erwartungen) oder grundlegenden Überzeugungen (Einstellungen) möglicherweise weniger hilfreich sind und zu Ihren aktuellen Schwierigkeiten beitragen. Wir arbeiten daran, diese Bewusst zu machen und gegebenenfalls flexibler oder realistischer zu gestalten, um so eine positive Veränderung zu ermöglichen. Der Selbstmanagement-Ansatz unterstützt Sie dabei, diese inneren Prozesse besser zu verstehen und eigenständig zu beeinflussen. |
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Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie? Aus der Sicht der Verhaltenstherapie lässt sich der Unterschied wie folgt zusammenfassen: - Psychotherapie: Ziel ist die Behandlung von psychischen Störungen wie Angststörungen, Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen. Sie erfolgt durch ausgebildete Psychotherapeuten und basiert auf wissenschaftlich fundierten Verfahren, um psychische Probleme zu lindern und langfristige Veränderungen zu erzielen. - Beratung/Coaching: Dient der Unterstützung bei alltäglichen Lebensfragen, Entscheidungen oder beruflichen Herausforderungen. Es geht weniger um die Behandlung von psychischen Störungen, sondern vielmehr um die Förderung von persönlichen Ressourcen und die Verbesserung von Fähigkeiten. Oft ist dies kürzerfristig als Psychotherapie. Kurz gesagt: Psychotherapie behandelt psychische Erkrankungen, während Beratung/Coaching auf persönliche Weiterentwicklung und Problemlösung abzielt. |
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Was ist der Unterschied zwischen Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Fachärzt*innen für Psychiatrie? Psycholog*innen: Studierte Experten für menschliches Verhalten, oft in Beratung und Diagnostik tätig. Psychotherapeut*innen: Spezialisierte Fachleute, die psychische Störungen mit Therapie behandeln. Fachärzt*innen für Psychiatrie: Ärzte, die psychische Erkrankungen medizinisch diagnostizieren und behandeln, oft mit Medikamenten. Jede Gruppe unterstützt auf ihre Weise die psychische Gesundheit. |