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Hilfe für Angehörige

Margula Wilhelm am 12.6.2014
Do 12 Jun Richtig, auch Angehörige von geriatrischen Patienten brauchen Hilfe. Und zwar je länger Angehörige einen geriatrischen Patienten bereits betreuen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst auch Hilfe benötigen. Zum Unterschied von Ihnen, die Sie auch diese Seite lesen, haben andere Angehörige noch nicht erkannt, dass Ihnen etwas fehlt.

Sie befinden sich noch in der Phase, da alle Ressourcen in den Pflegefall investiert werden: Finanzielle Ressourcen, körperliche Kräfte, seelische und mentale Ressourcen. Diese Angehörigen sind noch hin- und hergerissen zwischen “schlechtem Gewissen” gegenüber dem Pflegefall und oder gegenüber der Familie, “das bin ich ihm schuldig”, “das möchte ich für ihn tun” und dem immer häufiger auftretenden Gefühl “ich kann nicht mehr”.

Es gibt viele Ursachen warum Angehörige Hilfe von außen brauchen. Wenn die eigenen körperlichen und oder seelischen Kräfte nicht mehr ausreichen, oder wenn man nicht sein eigenes Leben wegen der Krankheit des Pflegebedürftigen aufgeben möchte. Von innen heraus (sprich: selbst) bringen viele nicht die notwendige Kraft auf. Manchmal ist es Gewohnheit, die in jahrzehntelanger Ehe entstanden ist; oft ist man noch in der Kultur des „Füreinander da zu sein“ verwurzelt, die aber leider schon ihr Ablaufdatum zeigt; gelegentlich ist es die vom Hilfsbedürftigen bewusst oder unbewusst ausgespielte Kraft und Macht (manchmal sogar zur Tyrannei herangewachsen), die den inzwischen schon leidenden Angehörigen fast lähmt, bei einigen ist es aber auch das eigene Unvermögen mit der Macht über den Pflegebedürftigen umzugehen, die einem selbst, ungewollt zugefallenen ist und nicht selten ist es auch die Furcht davor in den Augen der Zuschauer als “undankbar” oder als “Versager” gesehen zu werden.

Gerontopsychotherapeutische Gespräche können wahrscheinlich auch helfen. Sie können im Allgemeinen den medizinischen Zustand des Pflegefalls aber nicht mitberücksichtigen. Ein Faktor der jedoch nicht außer Acht bleiben kann wenn man bedenkt, dass Pflegebedürftigkeit heute durchschnittlich 8 – 9 Jahre andauert. Dabei ist es egal ob der Angehörige zu Beginn dieser Periode (bei Bekanntwerden der Diagnose) Hilfe braucht, mitten drinnen da der Angehörige im Zustand der Ungewissheit was die Zukunft noch bringen wird eine Perspektive sucht, oder gegen Ende wenn der pflegende Angehörige schon ausgebrannt und völlig erschöpft nach Hilfe ruft. In jedem Fall sehe ich es für notwendig den aktuellen Zustand sowie die Perspektive des Pflegefalls aus medizinischer Sicht mit einzubeziehen.

Geriatrische Hilfe für Angehörige in Form von Gesprächen hat gegenüber psychotherapeutischen Ansätzen auch andere Vorteile: sie erfolgt im Rahmen geriatrischer Begleitung über einen gewissen Zeitraum – aber gleichzeitig mit der geriatrischen Behandlung des Pflegefalls. Der erfahrene Geriater gibt dem hilfesuchenden Angehörigen in einigen gezielten Gesprächen Tipps für den Umgang mit dem Patienten. Er zeigt Abhilfen auf die dem Angehörigen das Leben erleichtern und ist bei der Umsetzung behilflich (“ich habe eh schon probiert …” blieb ja meist erfolglos), und er zeigt auch dem Angehörigen was er an eigenem Verhalten ändern sollte.

Zögern Sie nicht: kontaktieren Sie mich kostenlos, oder vereinbaren Sie online Ihr erstes geriatrisches Beratungsgespräch (kostenpflichtig).
Angehörige
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