Zitat Wien ORF.at vom 22.05.2023:
"Pflegekräfte – ob im Spital, in Pflegeeinrichtungen oder in der mobilen Langzeitpflege – absolvieren die Hälfte ihrer Ausbildung in Praktika. Das Krankenhaus Göttlicher Heiland hat nun eine Station ausgewählt, die von Pflegestudierenden geleitet wird. [...] Denn oft fehlt im laufenden Betrieb die Zeit, angehendes Personal auch tatsächlich praktisch auszubilden. Seit zwei Wochen führen 18 Pflegestudierende des Vinzentinums in Wien die Akutgeriatrie im Krankenhaus Göttlicher Heiland. [...]
Drei Wochen lang habe das Stammteam der Akutgeriatrie die 18 Studierenden intensiv auf die Arbeit vorbereitet, sagt Pflegedirektor Wolfgang Sissolak, dann übernahmen sie den Betrieb. Nur wenn es zu einem Zwischenfall komme, werde eingegriffen. »Ansonsten gehört das Feld hier den Auszubildenden, mit allem, was dazu gehört.« Das fange beim Erstellen des Dienstplanes an. [...]
Das Projekt Auszubildende führen eine Station stammt ursprünglich aus der Schweiz. Im Krankenhaus Göttlicher Heiland hat man dafür die Akutgeriatrie ausgewählt, weil sie pflegerisch anspruchsvoll ist. Außerdem bleiben die Patienten im Schnitt drei Wochen. Bis Ende Juni werden die Studierenden die Station führen. Bisher gab es von allen Beteiligten positives Feedback. Nach dem Projekt steht für die Studierenden der Bachelor-Abschluss und der Berufseinstieg bevor. [...]" ...
Quelle: ORF Wien
Zitat Mein Bezirk.at/ Steiermark vom 16.05.2023:
"Man müsse mehr auf die Bedürfnisse und Wünsche der Ärztinnen und Ärzte eingehen, um den Personalmangel zu entkräften und der bevorstehenden Pensionswelle entgegenzuhalten, fordern Vertreterinnen und Vertreter der Ärztekammer am Dienstag. Außerdem brauche es neue Arbeitsmodelle, um junge Menschen für den Beruf zu begeistern. [...]
Bürokratische Hürden würden den Beruf zunehmend unattraktiv machen, Kontakt und Betreuung der Patientinnen und Patienten umgekehrt immer mehr in den Hintergrund rücken. [...] Vor allem auch Auszubildende würden über zu viel Bürokratie und Dokumentation berichten [...]
Großes Thema bei jungen Medizinerinnen und Medizinern sei auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Die Realität sehe momentan aber ganz anders aus: »Versteckte« Überstunde [sic!] oder kurzfristiges Einspringen vor allem auch nachts oder am Wochenende stünde aufgrund des Personalmangels derzeit auf der Tagesordnung. [...]
»Wir wissen, dass die Ausbildung für die jungen Ärztinnen und Ärzte extrem wichtig ist und dass diese jederzeit bereit sind, in ein anderes Land zu gehen, wenn dort die Ausbildung und die Karrierechancen besser sind. Die Ausbildung muss genutzt werden, um ärztliche Kompetenz zu erwerben. Dazu muss sie ernst genommen werden«, betonte Sacherer. [...]" ...
Quelle: meinbezirk.at
Zitat Der Standard vom 15.05.2023:
"Reinhart Sellner ist seit mehr als elf Jahren Lehrer im Ruhestand. Nun steht er als pensionierter Pädagoge wieder in der Klasse, um im Lehrkräftemangel auszuhelfen [...] Fast 49 Jahre hat der Wiener hier insgesamt schon verbracht: als Schüler in den 1950er-Jahren, als Junglehrer Anfang der 70er und als Dienstältester bis 2012, bis zum »12er-Jahr«, wie er sagt. Seit Mitte März dieses Jahres steht er nun wieder in den Klassenzimmern. Bis Ende Juni unterrichtet er das Fach Deutsch in einer ersten und in einer vierten Klasse – nach mehr als elf Jahren im Ruhestand, mit 76 Jahren. [...]
In Bundesschulen arbeiteten dem Bildungsministerium zufolge Mitte März österreichweit etwa 30 pensionierte Lehrkräfte. [...] Der 76-jährige Reinhart Sellner ist in seinem neuen Vertrag als Junglehrer eingestuft – und nicht als pragmatischer Beamter im 42. Dienstjahr. Weder sein Sondervertrag noch seine Gehaltseinstufung kümmern ihn jedoch wirklich. Er lächelt über den Stehsatz, mit dem sein Vertrag abschließt: »Wir wünschen Ihnen für Ihre berufliche Zukunft viel Erfolg.« [...]" ...
Quelle: DerStandard
Zitat profil.at vom 12.05.2023:
"Die Hoffnungen der verzweifelten Gesundheitspolitiker und Krankenkassen-Direktoren liegen auf Medizin-Studentinnen wie Stephanie Brenninger. Die 22-jährige steht zwar erst im dritten Jahr ihres Studiums, trotzdem weiß sie bereits heute, dass sie am Beginn ihrer Berufskarriere als Landärztin mit Kassenvertrag arbeiten wird. Warum will sie ausgerechnet den Job machen, den immer mehr Ärzte furchtbar unattraktiv finden, weil damit viel Verantwortung und lange Arbeitszeiten einhergehen? [...] Österreichs Gesundheitssystem kann Leute wie Brenninger dringend brauchen. Denn es gibt immer weniger Ärztinnen und Ärzte, die auf dem Land mit Kassenvertrag arbeiten wollen. Gemeinden suchen oft jahrelang nach einem Nachfolger, wenn der Arzt in Pension geht. Mit Jahresbeginn 2023 waren laut Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK) 324,5 Kassenstellen (von insgesamt 10.171) unbesetzt. Tendenz: Stark steigend. 98 Stellen für Allgemeinmedizin und für Fachärzte sind sogar länger als ein Jahr unbesetzt. Die Patienten müssen ins Spital ausweichen – oder zum Wahlarzt und dort einen Teil der Kosten selber berappen. [...]
Nun gibt es einen ersten Lösungsansatz, um den verwaisten Ordinationen entgegenzuwirken – und Stephanie Brenninger ist Teil davon. Sie gehört zum ersten Niederösterreich-Jahrgang, der seit Oktober 2022 mit einem Landarztstipendium studieren kann. 924 Euro kriegt sie dafür monatlich vom Land, für längstens vier Jahre. Im Gegenzug verpflichtet sie sich, dass sie nach dem Ende ihrer Ausbildung für fünf Jahre in einer so genannten Bedarfsregion als Kassenärztin zu arbeiten. Das sind ländliche Regionen und ausgewählte Ballungszentren, in denen der Mangel besonders akut ist. [...]
Auch die ÖGK ist sich der Problematik bewusst – und bietet bereits verschiedene Vertragsmodelle für Kassenärzte an: Etwa die Möglichkeit, Kassenstellen zu teilen, also als Arzt bei einem anderen Arzt angestellt zu sein oder sich gleich zu Primärversorgungszentren zusammenzuschließen. ...
Quelle: profil.at
Zitat Der Standard vom 12.05.2023:
"In der Pflegebranche gibt es scheinbar nur ein Thema: die Personalnot. Am Tag der Pflege blickt der STANDARD einmal anders auf den Bereich – mit Pflegekräften, die für den Job brennen [...]
Brigitte Bichelhubers Spezialgebiet sind Wunden, die länger als sechs Wochen keine Heilungstendenz zeigen. Die drahtige 40-Jährige ist diplomierte Pflegekraft in der Klinik Favoriten und seit gut einem Jahr Wundmanagerin. [...] »Ich würde den Weg wieder so einschlagen«, sagt sie. Sie begann als Kindergartenpädagogin zu arbeiten, wechselte aber nach wenigen Jahren in die Pflege, wo sie geblieben und zufrieden ist. [...] Auf der Radio-Onkologie hatte Bichelhuber nach der Geburt ihrer Kinder einen Job, der ihr sehr gefiel. »Ich dachte, das bleibe ich jetzt bis zur Pension.« Dann wurde sie gefragt, ob sie sich zur Wundmanagerin weiterbilden will. »Ich bin aus meiner Komfortzone gegangen und bereue es nicht«, sagt sie. [...]
Langsam wandle sich in der Gesellschaft das antiquierte Bild von der »Krankenschwester«, die Essen bringt und Betten macht, meint Scheidl, hin zu einer Fachkraft mit Expertenwissen. Was in der aktuellen Debatte aber untergehe, sei, wie vielfältig die Pflege sei. »Es gibt so viele verschiedene Bereiche und Karrierewege«, pflichtet Milachowski bei. Bei aller Kompetenzerweiterung und Professionalisierung sei es aber wichtig, dass die diplomierte Pflege den Patientenkontakt nicht verliere, warnt Gewerkschafter Martin. »Er ist das Fundament.« [...]" ...
Quelle: DerStandard
Zitat Oberösterreichisches Volksblatt vom 10.05.2023:
"»Viele Ausbildungswege führen in OÖ zur Pflege«, betitelten Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander und Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (beide OÖVP) die Präsentation von neuen Angeboten am Mittwoch in Linz.
»In der Pflege verbinden sich Fachkenntnisse und Herzlichkeit, Kompetenz und Mitgefühl. In OÖ setzen wir daher aktiv Maßnahmen, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Pflege und Betreuung zu gewinnen«, so Haberlander und Hattmannsdorfer. [...]" ...
Quelle: volksblatt.at
Zitat Kronen Zeitung Oberösterreich vom 10.05.2023:
"Ab Herbst 2023 starten in Oberösterreich neue Möglichkeiten für die Pflegeausbildung. Der Ausbau bestehender Ausbildungsangebote und die Einführung neuer Modelle zielen laut Landespolitikern darauf ab, für jeden Interessierten die passende Ausbildung in der richtigen Lebenssituation zu ermöglichen. [...]
Pflegeausbildung mit Matura
Neu ab Herbst gibt es eine Pflegeausbildung mit Matura an Höheren Lehranstalten für Pflege und Sozialbetreuung (HLPS) , also eine Ausbildung im Pflege- und Sozialbetreuungsbereich inkl. Matura an den Standorten Linz, Bad Ischl, Gallneukirchen.
Pflegelehre-Pilotregion Oberösterreich
Die neue Pflegelehre bietet eine duale Ausbildung zur Pflegeassistenz oder Pflegefachassistenz. Sie wird als attraktiver Einstieg für junge Menschen beworben, wobei es auch um die Senkung der Altersschwelle für zukünftige Kräfte geht. Vorbereitungen für geplanten Start im Herbst 2023 laufen. Ausgebaut werden die »Pflegestarter*innen«, ab 2024 starten sie auch in Steyr und in Schärding. ·Pflegeausbildung wird so auch schon mit 15 Jahren möglich.
Spannende Tätigkeiten im OP-Saal
Eine neue Ausbildung zur Operationstechnische Assistenz (OTA) wendet sich an Personen mit Maturaabschluss oder Vorausbildung im Gesundheitsbereich. Im Herbst startet eine neue Klasse in Vöcklabruck.
Einstieg als »Stützpersonal«
Neu ist ein niederschwelliger Berufseinstieg durch »Stützpersonal«. Berufseinstieg ohne pflegerische Ausbildung in Altenheimen und Ausbildungsverpflichtung innerhalb von zwei Jahren kennzeichnen diese Schiene. [...]" ...
Quelle: Kronen Zeitung
Zitat medonline.at vom 10.05.2023:
"Die Fachgesellschaft ÖGARI hebt am Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai hervor, wie wichtig ihr die Zusammenarbeit mit der Pflege ist. Auch die künftigen Herausforderungen möchte man interdisziplinär angehen. [...]
Seit vielen Jahren würden Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte in der Betreuung der Patientinnen und Patienten »gemeinsam als Team« zusammenarbeiten, unterstreicht Hörmann. Ziel der ARGE Fachpflege als Teil der ÖGARI sei es, in gemeinsamen Projekten diese Zusammenarbeit und damit die Qualität der Versorgung stetig zu verbessern – und für neue Herausforderungen bereit zu sein. [...]
Zu den Herausforderungen hält die ÖGARI fest, dass schon jetzt der Pflegebedarf »enorm« sei – mit der Entwicklung hin zu einer älteren Gesellschaft. Dazu würden anstehende Pensionierungswellen bei den Pflegekräften deutlich darauf hinweisen, wie wichtig eine entsprechende Zukunftsplanung für den Pflegebereich sei. [...]
»Wertschätzung und neue Arbeitszeitmodelle« sind der ÖGARI zufolge aber nicht nur für Pflegekräfte wesentlich, sondern für alle Teammitglieder in der Intensivmedizin wie anderswo im Krankenhaus. Das gemeinsame Ziel der Menschen, die sich für einen Gesundheitsberuf entscheiden, sei zumeist: Menschen mit physischen und psychischen Defiziten beizustehen und ihnen das »Gefühl der Kompetenz und Geborgenheit« zu vermitteln. [...]" ...
Quelle: medonline.at
Zitat Der Standard vom 05.05.2023:
"Eine Milliarde Euro sollen für bessere Bezahlung und Ausbildungen in der Pflege ausgegeben werden. Welche Möglichkeiten es nun gibt und wie es ums Gehalt steht [...]
Spätestens seit der Pandemie ist deutlich, dass in der medizinischen Versorgung ein starker Personalmangel herrscht, der durch die älter werdende Bevölkerung noch weiter steigen wird. Zusätzlich werden weniger Menschen von Familienangehörigen betreut, wodurch die Nachfrage nach Pflege- und Betreuungsdienstleistungen ebenfalls angekurbelt wird. [...] Gleichzeitig ist der öffentliche Gesundheitsbereich stark durch Einsparungen geprägt, der erhöhte Personalbedarf in der täglichen Arbeit nicht immer gedeckt. Erst letztes Jahr setzte die Regierung deshalb eine umfassende Pflegereform durch, die den Notstand in der Branche aufheben sollte. Eine Milliarde Euro sollen in zwei Jahren für mehr Gehalt und eine bessere Ausbildung ausgegeben werden. Doch gerade in den Gesundheitsberufen sind die Gehaltsstrukturen weiterhin undurchsichtig. [...]" ...
Quelle: DerStandard
Zitat Der Standard vom 04.05.2023:
"Die Gesellschaft und das Gesundheitssystem brauchen mehr Menschen in der Pflege. Dabei verlangt der Beruf viele Fähigkeiten. Wer ist geboren für die Fürsorge? [...]
Wer sich aber für einen Job in der Krankenpflege entscheidet, hat meistens genaue Motive: sei es der hohe Verantwortungsgrad oder der Wunsch, eine sinnvolle Arbeit für eine bessere Zukunft zu leisten. Klar ist: Die Branche ist ein hartes Pflaster und verlangt nicht nur starkes Durchhaltevermögen. [...] Ohne Empathie und Leidenschaft dafür, Menschen zu helfen, geht es nicht. Trotzdem ist es wichtig, für einen Pflegeberuf auch analytische Fähigkeiten mitzubringen. Weil es in jedem Institut zu Überlastung und Dienstausfällen kommen kann, sollten Situationen logisch analysiert werden können. [...]
Die Pflege ist eines der Berufsbilder, in denen kein Tag wie der andere ist, egal ob in der Alten- oder Krankenpflege oder in der Notfallabteilung eines Klinikums. Pflegearbeit ist nicht planbar. In jeder individuellen Situation muss kreativ eine passende Reaktion auf die Befindlichkeit, die Stimmung, aber auch die Bedürfnisse des pflegebedürftigen Menschen gefunden werden. [...]" ...
Quelle: DerStandard