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Zitat pflegen-online/ Deutschland vom 17.10.2023:
"Krampfanfälle treten längst nicht nur bei Epilepsie und Alkoholentzug auf – doch fast immer wie aus heiterem Himmel. Die folgenden 15 Dos und Don’ts helfen, den Notfall sicher zu bewältigen [...] 4 Arten von Anfällen: Aura, fokaler Anfall, generalisierter Anfall, Status Epilepticus [...] Das sollten Sie im Krampfanfall tun [...]
* Lassen Sie die krampfende Person zur Sturzprophylaxe zu Boden gleiten und polstern Sie den Kopf mit einem Kissen ab, um ihn vor Verletzungen oder Stößen zu schützen.
* Räumen Sie Gegenstände aus dem Weg und sichern Sie die Atemwege. Dazu können Sie die Person am besten in Bauch- oder Seitenlage positionieren, wenn das möglich ist.
* Bewahren Sie die Ruhe und sprechen Sie beruhigend auf den Patienten ein.
* Benachrichtigen Sie immer einen Arzt, wenn der Krampfanfall a) erstmalig auftritt, b) länger als zwei Minuten dauert, c) zu einer Serie von Anfällen führt, d) mit Verletzungen einhergeht.
* Lassen Sie sich von ihren pflegerischen Kollegen unterstützen. Diese können bei bekannter Epilepsie zum Beispiel die Bedarfsmedikation vorbereiten oder den Arzt informieren.
* Beobachten Sie den Krampfanfall genau, damit Sie später Dauer, Uhrzeit, Ablauf und Besonderheiten exakt dokumentieren können.
* Stoppen Sie dazu am besten die Zeit ab Beginn des Krampfanfalls – in Notsituationen kann das Zeitgefühl leicht aus dem Takt geraten.
* Bringen Sie nach dem Anfall die Person in die stabile Seitenlage, bis sie ihr Bewusstsein wiedererlangt hat (Aspirationsprophylaxe).
* Entfernen Sie bei Bedarf Erbrochenes und führen Sie die Mund- und eine Körperpflege durch, zum Beispiel bei unkontrolliertem Urin- oder Stuhlabgang.
* Kontrollieren Sie den Mundraum auf Zungen- oder Wangenbiss, sorgen Sie für Ruhe und überwachen Sie Vitalzeichen und Bewusstsein engmaschig.
Fehler, die es bei einem Krampfanfall zu vermeiden gilt
* Lassen Sie die Patientin oder den Patienten nicht allein. Wenn Sie Unterstützung von Ihren Kollegen brauchen, gehen Sie nicht aus dem Zimmer, sondern rufen Sie um Hilfe.
* Halten Sie die krampfende Person keinesfalls fest, damit sie Sie oder sich selbst nicht verletzt.
* Schieben Sie ihr keinen Beißkeil in den Mund, wie es früher empfohlen wurde. Dadurch können Lippen, Zähne und Gaumen verletzt werden.
* Flößen Sie der Person keine Flüssigkeiten oder Arzneimittel oral ein. Hier besteht das Risiko einer Aspiration.
* Geben Sie nicht zu schnell Medikamente gegen den Krampfanfall. In der Regel beginnt ein Krampfanfall plötzlich und hört nach wenigen Minuten von allein auf.
* Wichtig: Laut der Leitlinie der DGN sollte eine Akutmedikation gegen den Krampfanfall erst bei länger dauernden Anfällen oder Anfallsserien erfolgen (s. u.). Ein epileptischer Anfall, der maximal zwei Minuten dauert, kann nicht medikamentös unterbrochen werden. [...] Was tun im Status epilepticus? [...]"
https://www.pflegen-online.de/krampfanfall-was-tun-was-dring...Quelle: pflegen-online.de