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Zitat Wiener Zeitung vom 19.08.2022:
"80 Prozent aller Pflegegeldbezieher in Österreich werden von ihren Angehörigen gepflegt. [...] Am Freitag musste sich eine 81-jährige Frau vor dem Wiener Landesgericht wegen des Verdachts der gröblichen Vernachlässigung mit Todesfolge verantworten. Die Angeklagte soll sich nicht ausreichend um ihre schwerkranke und seit mehreren Jahren bettlägerige Tochter gekümmert haben.
Die 52-jährige Tochter litt an Multipler Sklerose und einer Schluckstörung. Die Pensionistin war Ende 2020 zu ihr gezogen, nachdem der Lebensgefährte der Tochter, der sie bis dahin betreut hatte, plötzlich gestorben war. Die Tochter verweigerte zunehmend die Nahrungsaufnahme, wollte aber nicht in ein Spital und über eine Sonde ernährt werden. Die Mutter fügte sich diesem Wunsch und verzichtete auf professionelle Hilfe. Ihre Tochter verstarb schlussendlich im August des vergangenen Jahres. Der Angeklagten wurde deshalb vorgeworfen, ihre Tochter nicht ausreichend ernährt und der nötigen ärztlichen Betreuung zugeführt zu haben. Bei ihrem Tod wog die Tochter bei einer Größe von 1,67 Meter nur noch 25 Kilogramm. [...] In Österreich gibt es rund eine Million pflegende Angehörige. Diese stehen vor vielen Herausforderungen, wie Roberta Rastl von der Diakonie sagt: »Wenn man jemanden rund um die Uhr in den eigenen vier Wänden pflegen muss, kann man ganz schnell in eine Situation der Überforderung kommen.« [...]"
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich...Quelle: Wiener Zeitung
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