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Zitat Merkur/ Deutschland vom 09.10.2023:
"Ein neues Medikament gegen Demenz soll den Prozess des Gedächtnisverlustes verlangsamen. Dabei soll es dort ansetzen, wo die Krankheit entsteht. [...] Demenz ist eine weit verbreitete Erkrankung, bei der die Betroffenen ihr Erinnerungsvermögen verlieren. Zunächst ist meist nur das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Auch der Orientierungssinn sowie die Konzentrationsfähigkeit können nachlassen. Einige leiden zudem unter starken Kopfschmerzen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung verschwinden meist auch Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis. Bislang gilt die Krankheit als unheilbar. Jedoch entwickeln Forscher immer wieder neue Medikamente, um den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen. [...] Arzneimittel zur Behandlung von Demenzerkrankungen werden auch Antidementiva genannt. In einem Interview mit der Südtirol News erklärt Dr. Barbara Plagg, Wissenschaftlerin am Institut für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen: »Antidementiva machen nicht abhängig, aber leider ist es auch so, dass sie nicht bei allen Patienten gleich gut wirken. Und manchmal ist es schwer, die Wirkung abzuschätzen, weil sich der Zustand trotz allem verschlechtert – aber eben ohne Medikamente noch schneller ginge.« Ein neues Medikament in den USA soll nun Hoffnung machen, da es an anderer Stelle ansetzt. [...] Es handelt sich dabei um das Demenz-Medikament mit dem Handelsnamen Leqembi. Enthalten ist der Wirkstoff Lecanemab, der durch eine Infusion verabreicht wird. Dieses Mittel wurde nach Information der Alzheimer-Forschung in der USA mithilfe von wissenschaftlichen Studien getestet und am 06. Juli 2023 von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zugelassen. Entwickelt wurde das Medikament von dem japanischen Pharmaunternehmen Eisai und Biogen, einem Pharmaunternehmen aus der USA.
Während andere Demenz-Medikamente die Hirnleistung stimulieren, soll der neue Wirkstoff dort ansetzen, wo die Krankheit beginnt. Betroffene leiden unter Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn. Diese lagern sich innerhalb und außerhalb der Nervenzellen ab und verhindern so die Weiterleitung von Informationen im Gehirn. So sterben die Nervenzellen nach einiger Zeit ab. Lecanemab richtet sich nun gegen diese Eiweiße. Der Wirkstoff soll bei Demenz-Patienten im Frühstadium eingesetzt werden, um die Ablagerungen zu verlangsamen. Erste Anzeichen einer Erkrankung können bereits einige Jahre vorher erkennbar sein. [...] Jedoch sollen bei 17 Prozent der Probanden Hirnschwellungen aufgetreten sein. Trotz des Todes von drei Personen, soll keiner der Todesfälle auf das Medikament zurückzuführen sein. Bislang ist das teure Medikament nur in der USA zugelassen. Laut der Alzheimer-Forschung soll jedoch bereits ein Zulassungsantrag der Hersteller bei der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) vorliegen. [...]"
https://www.merkur.de/welt/demenz-alzheimer-medikament-neu-g...Quelle: merkur.de
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