Zitat ORF Topos vom 04.07.2024:
"Für hörende Menschen ist Kommunikation in der eigenen Sprache eine Selbstverständlichkeit. Für gehörlose Personen ist es ein täglicher Kampf um ihre Rechte. Die erste gehörlose Abgeordnete und heutige Präsidentin des Gehörlosenbundes, Helene Jarmer, zieht anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der ZIB1 in Gebärdensprache Bilanz über politische Etappensiege. Noch längst ist nicht alles erreicht, was für ein barrierefreies Aufwachsen und Berufsleben gehörloser Kinder und Erwachsener notwendig ist. Ab 2025 dürfte aber ein wichtiger »erster Schritt« für mehr Inklusion gesetzt werden. [...]
»Viele Generationen von gehörlosen Kindern haben nie ihre Muttersprache in der Schule gehabt«, sagt Jarmer. »Aber wir brauchen für die Sprachentwicklung unbedingt die Gebärdensprache, um Sachen detailliert ausdrücken zu können. Da geht es ja um ein Sprachgefühl, das man in der Muttersprache anders hat als in einer zweiten, gelernten Sprache«, betont Jarmer [...] Dass für gehörlose Kinder die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ihre Muttersprache und Deutsch die erste Fremdsprache ist, sei vielen nicht bewusst. [...]
Auch der Verein WITAF, der Beratung für Gehörlose in Sozial- und Arbeitsthemen anbietet, kritisiert eine mangelnde Inklusion Gehörloser im Bildungsbereich. [...] Die UNO-Behindertenrechtskonvention schreibt das Recht auf inklusive Bildung fest, um Chancengleichheit für alle zu gewährleisten. [...] 2005 wurde die ÖGS in der Verfassung als eigene Sprache anerkannt. [...] Neuer Lehrplan »wichtiger erster Schritt« [...]
»Eklatanter Mangel« an Gebärdensprachdolmetschern [...] Prekäre Situation gehörloser Geflüchteter [...]"
https://topos.orf.at/20-jahre-gebaerdensprache-dolmetsch100Quelle: topos.orf.at
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