Diese News ist älter als 1 Jahr
Zitat NÖN.at/ Hollabrunn vom 08.10.2023:
"Immer mehr Menschen leiden an chronischen Wunden. Diese benötigen eine intensive und oft lang andauernde Wundversorgung - hier kommen Wundmanager ins Spiel. Einer von ihnen ist Martin Schirrer aus Sitzendorf an der Schmida. [...]
Für Robert Schirrer war bald nach der Matura klar, wohin sein beruflicher Weg führen soll. Er engagierte sich beim Roten Kreuz und begann, Medizin zu studieren. Lange Wartezeiten für die Absolvierung des Praktikums ließen den heute 58-Jährigen im Jahr 1990 in die Pflege umschwenken. 20 Jahre lang bildete er beim Roten Kreuz in Tulln Sanitäter aus. Danach war der diplomierte Krankenpfleger in Retz bei der Caritas und betreute Senioren. »Dort hatten wir immer wieder Fälle von schlecht heilenden Wunden. Schlüsselerlebnis war ein Patient, bei dem wir es geschafft haben, dass eine besonders hartnäckig offene Stelle heilte«, erzählt der Schmidataler.
Seit knapp acht Jahren befasst sich Schirrer mit dem Wundmanagement und absolvierte zu diesem Thema diverse Ausbildungen. „Es gibt sehr schöne Erfolge, das ist eine klasse Geschichte.“ Er leitete bis März das Corona-Impfzentrum in Horn, hat sich nach dessen Schließung als mobiler Wundmanager selbstständig gemacht und ist für das Rote Kreuz Horn tätig.
Wundmanager sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte mit intensiver Spezialausbildung, die sich nicht nur um die Versorgung von chronischen Wunden kümmern, sondern auch eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung der Patienten spielen. Sie erläutern den Betroffenen, wie die Wundbehandlung abläuft, und helfen bei der Umsetzung von Präventivmaßnahmen, wie Hautpflege und Ernährungsumstellung, um die Heilung zu beschleunigen. [...]
Der Vorteil des persönlichen Wundmanagers sei es, dass er den Verlauf der Heilung beobachten und gegebenenfalls die Art der Versorgung der Problemstelle anpassen kann. »Es gibt unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, zum Beispiel medizinischen Honig«, erzählt Schirrer, das sei aber nicht für jeden Patienten geeignet.
Hintergrund:
* Chronische Wunden sind ein ernstzunehmendes medizinisches Problem, das oft nicht rechtzeitig erkannt wird. Wenn Wunden aus verschiedenen Gründen nicht von selbst heilen und nach acht Wochen immer noch vorhanden sind, spricht man von chronischen Wunden. Diese werden durch Unterversorgung oder Überbeanspruchung des Gewebes oder Probleme im körpereigenen Wundheilungsprozess verursacht. Es ist wichtig zu beachten, dass viele Patienten oft nicht einmal bemerken, dass sie eine kleine Wunde haben, die im Laufe der Zeit größer und schwerwiegender wird, bis sie sich nicht mehr von selbst schließt.
* Die Behandlung von chronischen Wunden erfordert regelmäßigen Verbandwechsel und Überwachung. Der Wundmanager beurteilt den aktuellen Zustand der Wunde, aber auch die Entwicklung der Wunde seit dem letzten Besuch ist entscheidend für die weitere Therapie und den Behandlungserfolg.
* Leider sind chronische Wunden in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema, was dazu führt, dass viele dieser Wunden unzureichend versorgt oder überhaupt nicht behandelt werden. Im schlimmsten Fall können unbehandelte chronische Wunden zu Infektionen oder sogar zur Amputation betroffener Körperteile führen. [...]"
https://www.noen.at/hollabrunn/sitzendorfer-berichtet-wenn-d...Quelle: noen.at