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Zitat APA-OTS/ Arbeiterkammer Österreich vom 28.05.2024:

"Während der Pandemie sind die Pflegekräfte im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gestanden. An ihrer Arbeitssituation und ihren Belastungen hat sich seither kaum etwas zum Positiven geändert. Im Gegenteil: Der Bedarf an Arbeitskräften verschärft die Probleme. Die Zufriedenheit der Beschäftigten ist so gering wie nie zuvor. Das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung des Arbeitsklima Index. [...]

Mehr als ein Fünftel der rund 173.000 Pflegebeschäftigten in Österreich ist bereits 55 Jahre oder älter und geht damit in den nächsten Jahren in Pension. Knapp ein Fünftel beabsichtigt, in näherer Zukunft den Arbeitgeber und/oder den Job zu wechseln. Bei den jüngeren Pflegebeschäftigten bis 35 sagen sogar 29 Prozent, dass sie nicht mehr länger in ihrem jetzigen Job arbeiten möchten. Um die aktuelle Versorgungssituation aufrechtzuerhalten, bedarf es laut »Gesundheit Österreich« bis zum Jahr 2050 rund 70.000 zusätzlicher Pflegepersonen. [...]

Psychisch belastende Arbeit und ständiger Arbeitsdruck
60 Prozent der Beschäftigten im Pflegebereich fühlen sich durch die psychisch herausfordernde Arbeit sehr oder ziemlich stark belastet. [...] Rund zwei Drittel der Beschäftigten im Pflegebereich geben an, dass sie der dauernde Kontakt zu Schwerkranken sowie die hohe Verantwortung für Menschen (sehr) stark belastet. Hinzu kommen Arbeitsdruck und Stress aufgrund von Personalmangel, Zeitdruck, Konflikte mit Patient:innen und Angehörigen sowie bürokratische Belastungen. Körperlich belastend sind das Heben schwerer Lasten sowie die Arbeit unter Zwangshaltung.

Mehr als 40 Prozent der Pflegebeschäftigten sagen, dass es mindestens ein oder zwei Mal pro Woche vorkommt, dass sie mehr als zehn Stunden am Stück arbeiten müssen. Fast ein Viertel kann zumindest gelegentlich die gesetzlich festgeschriebene Ruhezeit von elf Stunden nicht einhalten. Fast sechs von zehn Beschäftigten wollen weniger Stunden arbeiten, als sie es zuletzt getan haben. Nur elf Prozent wollen mehr Stunden arbeiten.

Die gesundheitlichen Folgen der Pflegearbeit sind schwerwiegend: 56 Prozent klagen (sehr häufig) über Muskelverspannungen, 48 Prozent über Rückenprobleme. 30 Prozent leiden unter Schlafstörungen, 36 Prozent fühlen sich matt, erschöpft und ermüden schnell. Das sind jeweils deutlich mehr als in den übrigen Berufen. 65 Prozent der Pflegekräfte sagen, dass es im Unternehmen Burnout-Fälle gab oder gibt. In den anderen Berufen sind es 38 Prozent.

Viele Beschäftigte glauben, nicht bis zur Pension durchzuhalten [...] Arbeitszufriedenheit deutlich gesunken [...]

Die AK Oberösterreich fordert:
* Bessere Arbeitsbedingungen [...]
* Anpassung des Mindestpflegepersonalschlüssels für Pflegeheime und Krankenhäuser, aufbauend auf arbeitswissenschaftlichen Grundlagen. [...]
* Sofortige Entlastung der Kolleg:innen durch den Einsatz von Beschäftigten in Unterstützungsberufen in hauswirtschaftlichen und administrativen Bereichen, damit die Pflegekräfte wieder mehr Zeit für die Pflege haben [...]
* Eine echte Ausbildungsoffensive für die Pflege inklusive arbeitsmarktpolitischer Initiativen für Ein-, Um- und Wiedereinsteiger:innen [...]
* Existenzsicherung während der Ausbildung, Aus- und Weiterbildungsbildungschancen für alle Berufsgruppen innerhalb der Gesundheits- und Sozialberufe [...]
* Anerkennung der Pflege als Schwerarbeit [...]"
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20240528_OTS0081/der...
Quelle: ots.at


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