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Zitat Unsere Zeitung (UZ) vom 07.09.2022:
"Ein Kommentar zum Arbeits- und Fachkräftemangel von Josef Stingl. [...] Einfacher, und vor allem lukrativer ist für sie der Ruf nach generalmobilisierten EU-Armutsarbeitskräften, oder noch besser aus den noch ärmeren Drittstaaten. Sie sind billig, sie sind durch ihre Not abhängig und »ordnen« sich »willig« und widerstandslos unter. Und ein positiver Nebeneffekt für die Profiteure: Sie drücken das Lohn- und Gehaltsniveau insgesamt nach unten. Staatliche Schranken sind zugunsten dieses modernen Menschenhandels zu beseitigen.
Ob sich die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage an offenen Stellen damit schließen lassen wird? Kurzfristig vielleicht, nachhaltig ist es allerdings nicht. Ein Beispiel dazu: Anfang der 90er Jahre hatte die Stadt Wien in ihren Krankenanstalten einen Schwesternmangel (Schwester ist die damalige übliche Bezeichnung für Krankenpfleger*in). Als Lösungsansatz wurde von Tschechien, insbesondere aus Brünn, massiv Pflegepersonal abgeworben. Kurzfristig konnte so der Personalengpass in Wien behoben werden.
Allerdings verlagerte die »Wien-Personal-Hilfe« nur die Personalnot. Dann war es eben die Stadt Brünn, die mit Personalnot im Pflegebereich leben musste. Der SP-Wien-Führung war´s egal – knapp 150 Kilometer und vor allem eine Grenze dazwischen ließ ihr »internationalistisches, sozialdemokratisches Arbeiterherz« ruhig stellen. Und langfristig war ihr »Wiener Weg« auch für Wien wenig erfolgreich. Da weiterhin viel zu wenige ausgebildet werden, steht Wien jetzt wieder bei 1990: Es fehlt an Pflegekräften… [...]"
https://www.unsere-zeitung.at/2022/09/07/eine-hausgemachte-m...Quelle: unsere-zeitung.at
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