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Zitat ORF Wien vom 14.06.2023:
"In Wien steht erneut ein Arbeitsausstand im Gesundheitsbereich bevor. Nachdem Ende vergangenen Jahres Streiks in Ordensspitälern abgehalten wurden, soll nun in der Zentrale Notaufnahme (ZNA) in der Klinik Ottakring gestreikt werden. [...] Die Akut- und Notfallversorgung soll während der Dauer des Warnstreiks aber jedenfalls sichergestellt sein, wurde betont. Kritisiert werden die Arbeitsbedingungen im Gesundheitsbereich. Gefordert werden mindestens 20 Prozent mehr ärztliches Personal für die Abteilung und auch eine »deutliche Anhebung« der ZNA-Zulage, »um die psychisch und physisch belastende Arbeit in einer Notaufnahme adäquat abzugelten«, wie es hieß. [...]
Ärztekammer: »Erst der Anfang«
»Der Warnstreik an der Klinik Ottakring ist erst der Anfang. Die Kolleginnen und Kollegen haben es satt, dass die untragbaren Zustände in den Wiener Spitälern seit Monaten von der Politik ignoriert und kleingeredet werden«, stellte Stefan Ferenci, geschäftsführender Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte in der Wiener Kammer, weitere Aktivitäten in Aussicht.
»Das Streikteam der Zentralen Notaufnahme der Klinik Ottakring hat sich dankenswerterweise als erste Abteilung aus der Deckung gewagt«, lobte er den heutigen Schritt. Zugleich verwies Ferenci auch auf die bereits publizierten Forderungen der Kammer. Verlangt wird etwa eine Erhöhung der Bruttogrundgehälter um 30 Prozent, eine Rückkehr und Bleibeprämie in der Höhe von 24.000 Euro (netto und sozialversicherungsfrei) sowie eine »deutliche« Anhebung der Nacht-, Wochenend- und Feiertagsentschädigung.
Solidarität vom Pflegepersonal
Laut der Aussendung des Streikkomitees kommt Solidarität mit dem Warnstreik der Ärztinnen und Ärzte auch vom Pflegepersonal. Dieses werde sich mit einem eigens entwickelten Forderungskatalog ebenfalls an den Arbeitgeber wenden, wurde angekündigt. Dass die Ärztekammer über Streiks nachdenkt, hatte zuletzt jedoch für Unmut bei der Gewerkschaft gesorgt.
Man habe Verständnis für die Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, ein Streik zu diesem Zeitpunkt sei aber noch nicht angebracht, hieß es Anfang Juni in einer Aussendung der Younion (Team Gesundheit). Die Gewerkschaft sei bereits am Verhandlungstisch engagiert, wurde versichert. [...] Ludwig hofft auf Finanzausgleich [...] Verwunderung im Gesundheitsverbund [...] „Gerechtere Verteilung der Rettungszufahrten“
»So fordert auch der Wiener Gesundheitsverbund eine gerechtere Verteilung der Rettungszufahrten. Diese sinken in den AUVA-Spitälern und den Ordensspitälern seit einigen Jahren und werden vollumfänglich vom Wiener Gesundheitsverbund kompensiert«, wurde beklagt.
Nicht zuletzt werde es auch deshalb keine Sperre der Rettungszufahrt in der Klinik Ottakring geben, weil das das Personal in den anderen Kliniken zusätzlich stark belasten würde, betonte man. Die Versorgung bleibe also »vollumfänglich aufrecht«.
Die Ärztekammer zeigte sich in einer Reaktion ebenfalls erstaunt – nämlich über die Tatsache, dass der Gesundheitsverbund aus den Medien über den Streik erfahren hat. Man habe den WiGev heute schon um 9.00 Uhr informiert, wurde versichert. Zudem verwies man auf eine begleitende Beratung durch Rechtsanwälte. Eine Streik ist demnach, so heißt es in der Kammer, sehr wohl auch ohne Unterstützung der Personalvertretung möglich. [...]"
https://wien.orf.at/stories/3211659/Quelle: ORF Wien