Suchmenü ausblenden


Suchmenü einblenden
Diese News ist älter als 1 Jahr
Zitat APA-OTS/ Österreichische Parkinson Gesellschaft vom 06.11.2023:

"Bewegungsstörungen haben kein Alter, aber viele Erscheinungsformen - World Movement Disorders Day 29.11.2023 [...]
Die im Alltag am häufigsten wahrgenommene Bewegungsstörung ist ein Zittern der Hände, das insgesamt eher ältere Menschen betrifft, jedoch keine normale Alterserscheinung ist. Das Zittern, medizinisch auch als Tremor bezeichnet, steht nicht immer zwingend mit einer Parkinson-Erkrankung in Verbindung. Bewegungsstörungen, nicht nur der Hände, sondern auch anderer Körperteile wie des Kopfes, der Zunge, des Gaumens oder der Stimme treten häufig mit unterschiedlichen Ursachen und in jedem Alter, auch im Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter, auf. Insgesamt sind in Österreich 15 % aller Menschen im Alter von über 50 Jahren von einem Tremor betroffen. Eine Diagnose im frühen Stadium wird oft zu spät gestellt. Alltagsmythen zu Krankheitsursachen halten sich hartnäckig. Die österreichische Parkinson Gesellschaft nimmt den 29. November 2023 als 2. World Movement Disorders Day zum Anlass, um über Bewegungsstörungen umfangreich aufzuklären und über interessante neue Therapieansätze zu informieren, unter anderem über den MR-gezielten fokussierten Ultraschall als neue chirurgische Behandlungsmethode. [...]

Die drei häufigsten Formen des Tremors sind der physiologische, der essenzielle und der Parkinson-Tremor. Im höheren Lebensalter leiden jeweils etwa 3 % der Bevölkerung unter diesen drei häufigsten Tremorformen. [...]
Ein mit freiem Auge wahrnehmbarer Tremor wird in der Regel als störend empfunden und hat, sofern er nicht nur vorübergehend besteht, Krankheitswert. Oft wird ein Tremor auch mit falschen Zusammenhängen assoziiert oder begründet. Diese Mythen halten sich hartnäckig [...]

Die Diagnose von Tremor-Störungen ist tatsächlich anspruchsvoll und sollte zuerst durch eine Neurologin/einen Neurologen erfolgen, im zweiten Schritt kann auch ein/e Spezialist:in hinzugezogen werden oder eine Bewegungsambulanz aufgesucht werden. Neben der klinischen Untersuchung (z. B. Medikamentenanamnese, Vorerkrankungen, Familiengeschichte usw.) erfolgt eine Beobachtungsdiagnose (wie tritt das Zittern auf), zudem werden Laboruntersuchungen und bildgebende Untersuchungen, vor allem des Gehirns (Magnetresonanztomografie oder Computertomografie), durchgeführt.

Ein Tremor kann ein Symptom der Parkinson-Krankheit sein, er bedeutet aber nicht, dass man Parkinson hat. Häufig handelt es sich um ein anderes Tremor-Syndrom wie den essenziellen Tremor, die häufigste Bewegungsstörung. [...]

Für die meisten Tremorformen gibt es etablierte wirksame Therapien. Einerseits führen bei fast allen Tremor-Syndromen geeignete Medikamente zu einer Symptomlinderung. Voraussetzung ist die richtige Diagnosestellung. Parkinsonmedikamente helfen zum Beispiel nicht beim essenziellen Tremor. [...] Insbesondere bei sehr schweren Erkrankungsverläufen führt manchmal die medikamentöse Behandlung nicht zu ausreichender Symptomkontrolle. Sollten die medikamentösen Therapien versagen, können bei bestimmten, stark ausgeprägten Tremores auch chirurgische Eingriffe zum Einsatz kommen. Die größte Rolle spielt die tiefe Hirnstimulation, bei der über implantierte Stimulationselektroden im Gehirn Stromimpulse abgegeben werden, was zu einer Tremor-Reduktion beim essenziellen Tremor, Parkinson-Tremor und dystonen Tremor führt.

Vor allem beim essenziellen Tremor kommt auch eine neue Methode, die Magnetresonanz (MR)-gesteuerte hochfokussierte Ultraschall (MRgFUS)-Therapie zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein neu entwickeltes Verfahren, bei dem gezielt eine Erwärmung von tiefen Hirnarealen durch ein Ultraschallgerät erfolgt. Der Eingriff erfolgt ohne Schädeleröffnung in einem MRT-Gerät bei wachen Patient:innen. [...]"

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20231106_OTS0036/war...
Quelle: ots.at


Sie sind hier: NewsNews

Weitere bestNET.Portale

powered by T3consult
Datenschutz-Erklärung