Zitat Heute vom 13.09.2023:
"Am 13. September ist der Aktionstag der pflegenden Angehörigen. Eine von ihnen ist Claudia S. aus Wien, die sich um ihren Sohn Dustin (28) kümmert. [...] Dustin S. ist mehrfach behindert. Der 28-Jährige leidet unter anderem an Autismus, Epilepsie, einer Blasenentleerungsstörung und Tremoren (einem Zittern) an Händen und Füßen. Gepflegt wird er seit seiner Geburt von Mama Claudia S. [...]
Ihr Sohn geht regelmäßig in eine Tagesstruktur. Obwohl er dort wegen seiner Autismus-Erkrankung nur halbtags von Montags bis Donnerstag ist, ist seine Mutter froh über die Entlastung. [...]
Als ihre jüngste Tochter von zu Hause auszog, gründete die Dreifach-Mama eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige. [...] Mittlerweile sind vor allem pflegende Eltern Teil ihrer Selbsthilfegruppe »enthindert«. [...]
Von der Politik fühlt sich die 52-Jährige oft nicht gesehen. »Für uns interessiert sich keiner. Viele der Entscheidungen sind nur Showpolitik«, kritisiert sie. Ein Beispiel: das Anstellungsmodell für pflegende Angehörige. »Das ist eine Katastrophe. Wenn ich das machen würde, könnte mein Sohn nicht mal mehr in die Tagesbetreuung gehen, weil das dann eine Doppelfinanzierung wäre. Außerdem dürfte ich dann keine pflegerischen Tätigkeiten wie das Katheter setzen selbst durchführen. Und das gesamte Pflegegeld meines Sohnes (Pflegestufe 5) würde an die Gewerkschaft gehen. Er müsste mich dann praktisch bezahlen«, erklärt Claudia S., die hier eine Nachbesserung fordert.
Auch um den Bürokratie-Dschungel müsse sich endlich jemand kümmern, so die Wienerin. Anträge würden teilweise nicht richtig digitalisiert, Unterstützungen wie etwa einen Rollstuhl anzufordern dauere ewig und ist kompliziert. [...]"

