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Zitat Salzburger Nachrichten vom 16.08.2023:
"Die Förderung für die 24-Stunden-Betreuung daheim wird im Herbst angehoben. Trotzdem steht das System vor riesigen Herausforderungen. [...]
Während die Bevölkerung immer älter wird, steigt auch die Zahl der Pflegefälle in den Familien. Die Seniorenheime sind voll, Hunderte Betten in Salzburg gesperrt, denn auch dort ist Pflegepersonal schwer zu finden. Die Betreuung alter Menschen daheim lastet zumeist auf den Schultern der Angehörigen - meistens auf jenen der Frauen.
Fidler berichtet von Senioren, die trotz Förderungen die 24-Stunden-Betreuung mit ihrer Pension nicht finanzieren können, weshalb die Kinder einspringen müssen. »Das ist kein Einzelfall«, so Fidler. Über ihre Agentur kostet die Betreuung rund 2500 bis 2600 Euro monatlich. Die Nachfrage ist trotzdem enorm. »Leider muss ich viele vertrösten. Denn auch für uns wird es immer schwieriger, geeignetes Personal zu bekommen.« [...]
Das Hilfswerk versorgt in seiner Rolle als Agentur österreichweit rund 800 Kundinnen und Kunden mit 24-Stunden-Betreuung. Bei im Schnitt zwei Betreuerinnen pro Person vermittelt man so rund 1600 Pflegerinnen und Pfleger. Als ÖQZ24-zertifizierte Agentur verpflichtet sich das Hilfswerk (und 38 weitere Agenturen), bestimmte Qualitätsstandards einzuhalten. Als Ansprechpartnerinnen in den Bezirken fungieren diplomierte Pflegekräfte, die auch das Erstgespräch mit potenziellen Kunden führen. [...]
Das Hilfswerk drängt darauf, die Förderung für die 24-Stunden-Pflege weiter anzuheben. »Es geht darum, dass sich die Kundinnen und Kunden die Pflege auch bei steigenden Honoraren noch leisten können. Man wird sich nämlich überlegen müssen, wie den Betreuungskräften bessere Honorare bezahlt werden können«, so Großschädl. Diese Kräfte seien sehr mobil. Österreich müsse mittel- und langfristig für Betreuungskräfte attraktiv bleiben und deren Abwanderung verhindern. [...]
Ab September soll die Förderung für die 24-Stunden-Betreuung von Pflegebedürftigen daheim zumindest angehoben werden. Statt 640 Euro soll es rund 800 Euro geben, sofern zwei selbstständige Personenbetreuer zum Einsatz kommen. Werden die Betreuer angestellt, gibt es statt 1280 Euro dann 1600 Euro. Damit wird aber nur ein Wertverlust abgeglichen, der seit 15 Jahren nicht mehr angepasst wurde, betonen Branchenvertreter.
Unterstützung in Fragen zur Pflege - von Förderungen über Hilfsmittel bis zu Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige - bietet die Pflegeberatung des Landes. [...]"
https://www.sn.at/salzburg/chronik/betreuung-daheim-ist-so-s...Quelle: sn.at