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Zitat Stadt Linz vom 26.03.2024:
"Im März 2022 wurde das Pilotprojekt »Community Nursing« der Stadt Linz gestartet. Die sechs diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger*innen sind erste Anlaufstelle und Expert*innen für alle Fragen rund um Gesundheit und Pflege von Senior*innen und bieten ein wohnortnahes, niederschwelliges Angebot für Menschen mit Pflegebedarf, ihre Angehörigen sowie für alle interessierten Personen bereits vor Eintritt der Pflegebedürftigkeit. Ziel ist es, eine stationäre Heimaufnahme durch frühe Intervention so lange wie möglich hinauszuzögern und das Bewusstsein für Präventionsmaßnahmen in der Pflegevorsorge zu verbessen. Ältere Menschen sollen bereits vor Eintritt der Pflegebedürftigkeit erreicht und Angehörige früh für das Thema Pflege und Betreuung sensibilisiert werden.
Seit Herbst 2022 begleitet die Fachhochschule OÖ das Projekt wissenschaftlich und erstellt eine sozialökonomische Wirkungsanalyse. Das Forschungsprojekt »Wirkungsanalyse der Community Nurse-Projekte der SZL Seniorenzentren Linz GmbH« untersucht, welche Effekte das Projekt in den Stadtteilen Franckviertel, Dornach/Auhof und Kleinmünchen/Auwiesen hat. [...]
Was bringen die neuen Dienstleistungen der »Community Nurses«?
Die direkten Effekte umfassen laut Analyse unter anderem eine verbesserte Versorgung der Klient*innen sowie Entlastung für pflegende Angehörige. Indirekt profitieren auch Ärzt*innen, Krankenhäuser, ambulante Dienste, Nachbarn aber auch mobile Dienste von einer Reduzierung gesundheitlicher Komplikationen. Eine verbesserte Gesundheitsversorgung und präventive Unterstützung tragen nicht nur zum individuellen Wohlbefinden bei, sondern stärken auch die Resilienz und das soziale Gefüge der Gemeinschaft. Weniger Krankenhausaufenthalte und stabile Pflegebedürftigkeit führen zu einer effizienteren Ressourcennutzung und einer Entlastung des Gesundheitssystems insgesamt. Dazu kommen Kostenersparnisse durch die Vermeidung oder Verringerung von teureren Versorgungsformen wie Krankenhausaufenthalten oder Pflegeheimunterbringungen.
Um den sich ändernden Bedürfnissen ihrer Zielgruppe und deren Umfeld gerecht zu werden, entwickeln die Community Nurses auch neue Angebote (z.B. die »Bewegte Apotheke«). Diese Anpassungsfähigkeit und das Engagement der Community Nurses sind entscheidend für den Erfolg ihrer Arbeit und den positiven Einfluss auf die Gemeinschaft im Stadtteil.
Basierend auf Interviews und Analysen wurden drei Hauptwirkungspfade für das Projekt »Community Nursing« identifiziert:
* Sturzprävention bei älteren Menschen: Die Community Nurses setzen ihre sozialen, emotionalen und fachlichen Kompetenzen ein, um präventive Maßnahmen zu entwickeln. Durch Beratungen, Vorträge und Hausbesuche tragen sie dazu bei, Stürze zu verhindern und das Wohlbefinden ihrer Klient*innen zu verbessern.
* Verzögerung von Heimaufnahmen: Durch frühzeitige Interventionen versuchen die Community Nurse stationäre Aufnahmen in Alten- und Pflegeheimen so lange wie möglich zu verzögern.
* Entlastung von Angehörigen: Die Community Nurses bieten Unterstützung und Informationen für pflegende Angehörige. [...] Aktueller Monitoringbericht zum Projektfortschritt [...]
Hauptzielgruppe sind über 75-jährige, zu Hause lebende Menschen mit oder ohne Pflege- und Betreuungsbedarf mit bevorstehendem oder vorhandenem Informations-, Beratungs-, Pflege- und/oder Unterstützungsbedarf in pflegebezogenen und gesundheitlichen Belangen.
Weitere Zielgruppen sind pflegende und betreuende Angehörige, Personen, die einen präventiven Ansatz zum Thema »gesund und selbstbestimmt alt werden« verfolgen sowie Menschen, die von Isolation und Einsamkeit betroffen, sozial bedürftig, non-compliant oder multimorbid sind.
Die Community Nurses haben sich durch konsequente Netzwerkarbeit bei allen relevanten Systempartnern etabliert und arbeiten konstruktiv zusammen. Hier ergeben sich laufend neue Interessenten und zielführende Partnerschaften, z.B. mit Angehörigenvereinen, Clubs und Vereinen.
Als neue Vernetzungspartner konnten im vergangenen August eine Apotheke im Stadtteil Kleinmünchen als Partner gewonnen werden. Dies ist der Ausgangspunkt für das Angebot der „Bewegten Apotheke“, einem niederschwelligen Bewegungsangebot mit Spaziergängen und Bewegungsübungen, in Zusammenarbeit mit Sozialarbeiter*innen der Gemeinwesenarbeit im Stadtteilzentrum bzw. einem Sportwissenschaftler und Apotheken. Das Angebot wurde innerhalb kurzer Zeit von einer großen Teilnehmer*innen-Anzahl (bis zu 25 Personen pro Termin) sehr gut angenommen.
Dazu startete auch eine Vortragsreihe zu präventiven, gesundheitsfördernden Themen in Seniorenclubs mit anschließenden Community Nurses-Sprechstunden. Die Besuche im Club Franckviertel sind aufgrund dieses Angebots erheblich gestiegen.
Etabliert hat sich seit Februar 2023 die gezielte Gesundheitsinformationsarbeit über die Social Media Plattformen der Community Nurses der Stadt Linz [Anmerkung der Redaktion: Kontaktdaten finden Sie im Artikel – bitte nachstehenden Link anklicken] [...]"
https://www.linz.at/medienservice/2024/202403_125021.phpQuelle: linz.at