"Eine Gesellschaft des langen Lebens fordert zu einer Neujustierung der sozialen Sicherungs- und Unterstützungssysteme heraus (Rente, Gesundheit, Pflege und Wohnen). Infolge dessen sehen sich die Älteren einem charakteristischen Spannungsverhältnis ausgesetzt: Ihr eigenes Interesse an der Mitgestaltung des sozialen Lebens trifft auf eine zunehmende sozialpolitische Aktivierung und Inanspruchnahme. Am Beispiel der »Sorgenden Gemeinschaft«, die im siebten Altenbericht (2016) als zivilgesellschaftliches Leitbild ausgegeben wird, sollen diese Ambivalenzfelder aus pflege- und sozialwissenschaftlicher Perspektive ausgelotet werden: zwischen Selbstverwirklichungsansprüchen und Responsibilisierungsimperativen, [sic] Subsidiaritätsdenken und dem Abbau wohlfahrtstaatlicher Strukturen, Solidarität und der Verfestigung von sozialer Ungleichheit. [...]" Expert*inAlternEhrenamtSozialesEinsamkeitEthik / WürdeWert/ HaltungVeranstaltungWissenschaft & Forschung
Eine Pflegeperson verbringt im Durchschnitt etwa zwei Drittel ihres ganzen Tuns damit, Menschen zu berühren. Das ist enorm viel und sollte uns dazu anregen, sich Gedanken darüber zu machen wie Berührungen und Begegnungen zustande kommen und wie sie gestaltet werden sollten. Das fängt bei uns selbst an: Welche Art der Berührung und Begegnung mögen wir? Was weniger? https://alzheimer.ch AngehörigeBeziehungDemenzGewaltKommunikationKörperPsychePersonalQualifikation / KompetenzEthik / WürdeBildung
Was ist zu tun, wenn ein Mensch mit Demenz seine Medikamente nicht einnehmen will? Das Gespräch mit dem Ethiker und Philosophen Professor Klaus Peter Rippe zeigt, dass es hierfür keine Lösungen auf Rezept gibt. Sobald Zwang ins Spiel kommt, tauchen sowohl ethische als auch rechtliche Fragen auf, die es zu beachten gilt. AngehörigeExpert*inMedikamenteDemenzPersonalQualifikation / KompetenzEthik / WürdeBildung
Die Merkhilfe/ Deutschland: "Menschenrechte & Menschenwürde - Was ist das? Definition, Unterschied, Geschichte & UN-Charta - Politik / Gemeinschaftskunde Grundwissen. Menschenrechte sind angeboren und universell, sie stehen jedem zur Verfügung, jeder hat einen Anspruch darauf. Menschenrechte können nicht aberkannt werden, sie bedingen sich gegenseitig, es gibt keine Hierarchie. Die Wurzeln der Menschenrechte reichen zur Französischen Revolution zurück (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Die Vereinten Nationen wurden insbesondere zur Festigung und Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten gegründet. Die Menschenrechte haben keinen rechtsverbindlichen Charakter, daher haben Missachtungen keine gravierenden Folgen. Die Erklärung der Menschenrechte wiederum sind verbindlich. [...]" SozialesEthik / WürdeRechteWert/ HaltungBildungVideo
"Wer die Realitäten des Alters bedenkt, kann nicht länger der Hochglanzwerbung für Kreuzfahrten und Treppenlifte vertrauen. Der Umgang einer atemlosen Gesellschaft mit ihren langsamen Alten, auch mit dem Thema Tod, sagt etwas über ihre »conditio humana« aus. Noch Cicero postulierte das Gespräch zwischen den Generationen, Jacob Grimm definierte sogar Tugenden des Alters, doch schon Jean Amery, Simone de Beauvoir und nach ihnen der Philosoph Norberto Bobbio machten sich keine Illusionen über den Alterungsprozess: »Wer das Alter preist, hat ihm noch nicht ins Gesicht gesehen!« Detlef Berentzen hat sich auf die Reise zu alten Philosophen und philosophierenden Alten begeben, um aktuelle und historische Ansichten des Alters zu erkunden. [...]" AlternSozialesEthik / WürdeSinnfindungSpiritualitätWert/ HaltungBildungHörbuchVideoWissenschaft & Forschung
"Der neue Film von Eva Trobisch (»Alles ist gut«) war einer der Höhepunkte der Berlinale 2024 und erzählt eine außergewöhnliche Dreiecksbeziehung. [...] Ivo (Minna Wündrich) arbeitet als ambulante Palliativpflegerin. Täglich fährt sie in unterschiedliche Haushalte. Zu Familien, Eheleuten und Alleinstehenden. In kleine Wohnungen und große Häuser. In immer verschiedenes Leben und Sterben, in immer verschiedenen Umgang mit der Zeit, die bleibt. Zuhause haben sich ihre pubertierende Tochter und ihr Hund wegen Ivos Arbeitszeiten längst selbstständig gemacht. Von früh bis spät ist Ivo in ihrem alten Skoda unterwegs, die Freisprechanlage stets in Betrieb. Das Auto ist ihr zum persönlichen Lebensraum geworden, hier nimmt sie ihre Mahlzeiten zu sich, arbeitet, singt, flucht und träumt.
Eine ihrer Patientinnen, Solveigh (Pia Hierzegger), war schon vor ihrer Erkrankung eine enge Freundin. Auch zu Solveighs Mann Franz hat Ivo (Lukas Turtur) eine enge Beziehung. Tag für Tag arbeiten sie bei der Pflege von Solveigh arbeiten zusammen. Und sie schlafen miteinander. Solveighs Kräfte schwinden, bald ist sie bei den einfachsten Verrichtungen auf fremde Hilfe angewiesen. Die letzte Entscheidung will sie alleine treffen, Franz soll nichts davon erfahren. Sie bittet Ivo, ihr beim Sterben zu helfen. [...]" neurodegenerative ErkrankungBerufstätigkeitPflege-Berufmobile PflegePalliativSterbehilfeEthik / WürdePatient*inWert/ HaltungFilm
"Ist eine Existenz, die vielleicht im Wachkoma endet, noch lebenswert? Was wiegt schwerer? Das Selbstbestimmungsrecht des Patienten, das Votum der Angehörigen oder das des Arztes? Rechtlich bindend ist in Deutschland der mutmaßliche Wille des Patienten. Und doch geht es auch immer wieder um ganz andere Fragen. Ein Film aus dem Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdbestimmung am Lebensende und den Herausforderungen eines kaum noch zu finanzierenden Gesundheitswesens. [...]" AngehörigeWachkomaSterbehilfeSterben-Tod-TrauerEthik / Würde
"Der Bedarf nach Betreuung und Pflege stellt sich oft schrittweise und schleichend ein. Die kleinen Unterstützungsleistungen im Alltag durch Angehörige werden zunehmend mehr. Dabei wird für alle Involvierten meist versucht, so lange wie möglich den normalen und gewohnten Alltag zu leben und ein selbstständiges Leben der pflegebedürftigen Person aufrecht zu halten. Mit zunehmendem Pflegebedarf übernehmen pflegende Angehörige nicht nur mehr Aufgaben, sondern auch die Verantwortung gegenüber ihren pflegebedürftigen Personen steigt. Sie müssen oft grundlegende Entscheidungen in Bereichen wie Gesundheit, Finanzen, Unterbringen und Betreuung treffen – und dies, im Sinne „des Besten“ für ihrer nahestehenden Personen. Diese Verantwortung kann eine große Bürde sein, denn neben Selbstbestimmung und dem »Recht auf Unvernunft« beeinflussen auch die körperliche und geistige Unversehrtheit diese Entscheidungen. [...]" AngehörigeBetroffene*rPflegeEthik / WürdeSchutzVeranstaltungVideo